Eichinger, Bülow, Görlitz: Die Beziehung zwischen Orts- und Familiennamen

Vierter Band des Deutschen Familiennamenatlas erschienen

22.05.2013

Der Deutsche Familiennamenatlas (DFA) dokumentiert die räumliche Verteilung des Familiennamenbestands im Jahr 2005 in Form eines sechsbändigen Atlasses mit ca. 2.000 kommentierten Karten. Kürzlich ist der vierte Band erschienen. Die 439 Karten gelten Familiennamen, in denen die ersten Namenträger nach ihrer Herkunft (Westphal, Bayer, Elsässer, Görlitz, Buchheim) oder nach ihrer Wohnstätte (Westermann, Overkamp, Berg, Moser, Gruber) unterschieden wurden. Zusammenfassende Karten zeigen beispielsweise die Gesamtverbreitung von rund einer halben Million Namenträger auf -inger (Behringer, Eichinger) oder von ca. 110.000 Namenträgern auf -ow (Bülow, Grabow), andere dokumentieren die Verteilung verschiedener Ausprägungen eines Namens (Friese, Fries, Freese, Friske; Wiese, Wies, Wieser, Wisch). Mit dem nun vorliegenden Band werden erstmals systematisch und umfassend die räumlichen Beziehungen zwischen dem Ortsnamenschatz und dem Familiennamenschatz eines Landes aufgedeckt.

Die ersten drei Bände des DFA gelten grammatischen Phänomenen und zwar der unterschiedlichen Verteilung von Vokalen (Meier, Meyer, Maier, Mayer), Konsonanten (Schmidt, Schmitt, Schmid, Schmitz) und Bildungsweisen (Bach, Bacher, Bachmann). Die beiden noch folgenden Bände werden Berufs- und Übernamen (Becker, Beck, Pfister; Klein, Groß, Stark) sowie Familiennamen aus Rufnamen (Burkhardt, Ebert, Merkel, Augstein) behandeln.

Der Deutsche Familiennamenatlas entsteht in Kooperation der Universitäten Freiburg und Mainz und wird seit dem Jahr 2005 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Er bietet nicht nur der Namenforschung ein neues Fundament, sondern stellt auch anderen Wissenschaften von der Siedlungs- und Migrationsforschung über die Sozialgeschichte bis zur Genetik ein unverzichtbares Instrument zur Verfügung.