Stifterverband zeichnet Mainzer Zukunftsmodul als Best Practice für nachhaltige Entwicklung im MINT-Bereich aus

Zukunftsmodul überzeugt mit interdisziplinärem Ansatz für niedrigschwellige Vermittlung von Kompetenzen für Nachhaltigkeit

20.03.2023

In regelmäßigen MINTchallenges sucht der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. innovative Ideen zur Lösung aktueller Herausforderungen der MINT-Bildung an Hochschulen. In der mittlerweile fünften Wettbewerbsrunde unter der Überschrift "Kompetent für nachhaltige Entwicklung" sind aus über 50 Projekteinreichungen nun elf Best Practices – darunter das "Zukunftsmodul" der Johannes Gutenberg-Universität Mainz JGU) – ausgewählt worden, die anderen Hochschulen deutschlandweit als Ideengeber für den Umgang mit Herausforderungen in der MINT-Bildung dienen können. Alle Best-Practice-Projekte der 5. MINTchallenge werden zeitnah auf der Website des Stifterverbands vorgestellt.

Das Mainzer Zukunftsmodul geht auf eine Initiative von Studierenden der JGU zurück und ist mit Förderung durch das Gutenberg Lehrkolleg (GLK) der JGU im Wintersemester 2022/2023 mit der interdisziplinären Vorlesungsreihe "Visions for Climate" gestartet. Die Ringvorlesung wurde von über 400 MINT-Studierenden und mehr als 1.600 Personen insgesamt besucht und bereits von rund 30 Studiengängen der JGU als Wahlpflichtveranstaltung in ihr jeweiliges Studienprogramm aufgenommen. Im Sommersemester 2023 wird es ein "Climate Lab"-Projektseminar geben, in dem Studierende aus MINT-Fächern gemeinsam mit Studierenden anderer Fachrichtungen Projekte zu Klimaschutz und Klimagerechtigkeit entwickeln. Bis zum Herbst des Jahres 2024 sollen weitere Veranstaltungen zur nachhaltigen Entwicklung hinzukommen und im Paket als Zertifikat angeboten werden, das Studierende als Zusatzqualifikation erwerben können.

Verankerung von Nachhaltigkeits- und Klimathemen in Studium und Lehre

"Universitäten haben eine Schlüsselfunktion im gesellschaftlichen Wandel hin zu nachhaltigem Wirtschaften und Leben", betont Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre der JGU. "Wir wollen jungen Menschen Bildungsangebote machen, die sie in die Lage versetzen, ihre Zukunft souverän zu gestalten. Für diese, für eine lebenswerte Zukunft müssen wir ganz selbstverständlich auch Bildung für nachhaltige Entwicklung möglich machen und fördern."

An der Johannes Gutenberg-Universität Mainz existieren bereits mehrere Initiativen und Modelle, mit denen Nachhaltigkeits- und Klimathemen in Studium und Lehre verankert werden sollen: Neben dem Zukunftsmodul fördert das Gutenberg Lehrkolleg etwa auch einen Modellversuch, indem ein Zertifikat für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) entwickelt und erprobt wird. Mittelfristig soll so für Studierende ein Breitenangebot entstehen, das fächerübergreifend studiert werden kann.

Zudem versteht sich die Universität als ein lebendiger Diskursraum für Nachhaltigkeitsfragen. Neben einer Vielzahl kleinerer Veranstaltungen zeigt sich dies etwa in der studentisch organisierten und von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (STIL) geförderten Konferenz "ClimateCON" im Mai 2023 sowie der ersten bundesweiten Konferenz für Lehrkräfte zur Bedeutung der Klimakrise für Schule und Lehrkräftebildung, die der Verein Teachers for Future Germany e.V. im kommenden September auf dem Gutenberg-Campus ausrichtet.

Der Beispielcharakter des Mainzer Zukunftsmoduls wurde kürzlich auch vom netzwerk n e. V., einem der zentralen Akteure im Feld der universitären Nachhaltigkeit, gewürdigt, indem das Projekt der JGU als Best Practice in den Leitfaden "Hochschulbildung für nachhaltige Entwicklung" aufgenommen wurde.