Mainzer Wissenschaftler Bernd Kaina erhält Preis für Arbeiten auf dem Gebiet der DNA-Reparaturforschung

Spitzenleistung auf dem Feld der toxikologischen Forschung ausgezeichnet

04.11.2010

Wie funktioniert das körpereigene Schutzsystem? Welchen Beitrag leisten Enzyme, um die Entstehung von Mutationen im Erbgut und Krebs zu verhindern? Eine entscheidende Rolle spielt dabei laut Direktor des Instituts für Toxikologie der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Bernd Kaina, das Reparaturenzym MGMT. Dieses zentrale Forschungsergebnis und weitere Arbeiten zur DNA-Reparatur, die sich über einen Zeitraum etwa 20 Jahren erstrecken, hat die Gesellschaft für Umweltmutagenese (GUM) mit dem GUM-Forschungspreis 2010 gewürdigt.

"Der GUM-Forschungspreis ist Anerkennung und Ansporn zugleich. Ansporn insofern, als dass wir jetzt intensiv versuchen werden, in Zusammenarbeit mit Ärzten an der Universitätsmedizin Mainz die Tumortherapie mittels des Reparaturenzyms MGMT zu optimieren. Auch geht es darum, herauszubekommen, wie wichtig MGMT und andere Reparaturenzyme im Schutzsystem des Körpers im Zusammenhang mit der Entstehung bestimmter Krebserkrankungen sind", erklärt Kaina.

Da MGMT Kaina zufolge als wichtiger Resistenzfaktor in der Therapie bestimmter Tumore wie bspw. von Hirntumoren gilt, hat seine Forschung entscheidenden richtungweisenden Charakter. Die GUM würdigt zudem die Beiträge des Mainzer Toxikologen zur Regulation der DNA-Reparatur. Dabei handelt es sich um einen kontinuierlich in unseren Zellen ablaufenden Vorgang, der die Stabilität des Erbguts garantiert und damit Leben überhaupt ermöglicht. "Die Forschung im Bereich der DNA-Reparatur bietet die Grundlagen zum Verständnis natürlicher und pathologischer Vorgänge. Ein solches Grundlagenverständnis ist die Basis für künftige therapeutische und präventive Strategien. Die Auszeichnung mit dem GUM-Forschungspreis lenkt den Fokus auf ein Forschungsgebiet, an das zu Recht hohe Erwartungen hinsichtlich Krebsprotektion sowie hinsichtlich der Verbesserung der Krebstherapie geknüpft sind", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban.

In der GUM sind Mutationsforscher aus Grundlagenforschung und Industrie der Länder Deutschland, Österreich und der Schweiz vereint. Den Forschungspreis vergibt die GUM etwa alle 3 Jahre an verdiente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachgebiets aus dem deutschsprachigen Raum.