Erstmalige Verleihung des JGU-Preises für herausragende Leistungen zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft durch Lehre, Kommunikation und Wissenstransfer in die Gesellschaft
22.10.2024
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat Prof. Dr. Harald Lesch und Dr. Cecilia Scorza mit dem ersten Gutenberg-Zukunfts-Award ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigt die Universität exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch ihre Lehre oder ihren Einsatz in der Wissenschaftskommunikation in besonderem Maße zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft beitragen. "Eine besondere Herausforderung unserer Zeit ist es, Fakten nicht nur transparent und korrekt zu vermitteln, sondern Zusammenhänge und Probleme so zu erklären, dass sie in den Köpfen der Menschen Resonanz finden, dass sie im besten Sinne begreifbar werden", erklärt JGU-Vizepräsident für Studium und Lehre, Prof. Dr. Stephan Jolie, im Rahmen der Preisverleihung. "Mit diesem Preis wollen wir Menschen auszeichnen, denen das gelingt. Zugleich wollen wir dazu beitragen, den öffentlichen Diskurs zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu schärfen, und so den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft fördern. Vor diesem Hintergrund sind Dr. Cecilia Scorza und Professor Dr. Harald Lesch geradezu ideale erste Preisträger – wie sie auch mit ihrem fulminanten Vortrag an der JGU gezeigt haben." Der Gutenberg-Zukunfts-Award ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.
Als Physiker und Wissenschaftsjournalist, Fernsehmoderator und Autor steht Prof. Dr. Harald Lesch für eine verständliche und mitreißende Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Klimakrise. Die Astrophysikerin Dr. Cecilia Scorza widmet sich seit Jahrzehnten intensiv der Bildungsarbeit. Unter anderem initiierte sie das "Universe Awareness Programm", mit dem Schulen in mehr als 60 Ländern der Welt junge Menschen für Naturwissenschaften begeistern. Mit dem Projekt "Klimawandel: verstehen und handeln" und dem LMU-Klimakoffer haben Lesch und Scorza gemeinsam ein Klimabildungsprogramm entwickelt, das es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, die Komplexität der Klimakrise zu verstehen und verantwortungsbewusstes Handeln zu trainieren. "Im Rahmen ihrer großartigen Arbeit im Bereich Klimabildung und Wissenschaftskommunikation schaffen Cecilia Scorza und Harald Lesch besonders für junge Menschen Möglichkeiten, die Klimakrise und Nachhaltigkeitsfragen zu verstehen und souverän eigene Handlungsspielräume zu entwickeln", so Timo Graffe, Koordinator des campusweiten JGU-Nachhaltigkeits-Projekts SUNNY, kurz für "Sustainable University Mainz".
"Ob lange Dürreperioden oder zunehmende Starkregen- und Hochwasserereignisse: Die Folgen des Klimawandels bekommen wir alle bereits jetzt zu spüren. Rheinland-Pfalz ist mit einem Anstieg der langjährigen Jahresmitteltemperatur um 1,7 Grad schon heute besonders stark vom Klimawandel betroffen. Um die Öffentlichkeit für die damit einhergehenden Herausforderungen zu sensibilisieren, ist es wichtig, dass alle Beteiligten im Austausch bleiben und dass wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst verständlich vermittelt werden. Der neue Gutenberg-Zukunfts-Award und seine ersten beiden Preisträger leisten hierzu einen wichtigen Beitrag", betont Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Eröffnung der Preisverleihung.
Die Preisverleihung des Gutenberg-Zukunfts-Awards 2024 fand im Rahmen der Auftaktveranstaltung der diesjährigen Vorlesungsreihe VISIONS FOR CLIMATE statt, die die Klimakrise aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Fachperspektiven lösungsorientiert betrachtet. VISIONS FOR CLIMATE ist Teil des Studienangebots für Zukunftszertifikat und Zukunftsmodul der JGU, in dem Studierende Wissen, wissenschaftlich reflektierte Argumentationen und Handlungsoptionen zu Klimakrise und Nachhaltigkeit erwerben und erlernen können. "Das Angebot im Bereich Zukunft@JGU hat inzwischen eine Vorreiterrolle im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung und zählt zu den größten im deutschsprachigen Raum", so Timo Graffe.
Mit ihrem öffentlichen Vortrag "Von natürlichen und sozialen Kipppunkten" auf dem Gutenberg-Campus sind auch Lesch und Scorza Teil dieses interdisziplinären Bildungsangebots. "Professor Dr. Harald Lesch und Dr. Cecilia Scorza sind auf diese Weise auch in den interdisziplinären Diskurs mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der JGU eingetreten, die in den 14 weiteren Beiträgen der Vorlesungsreihe verschiedenste Einblicke in Fragen der Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit eröffnen", so Vizepräsident Prof. Dr. Stephan Jolie.