Bundesweit einmalige internationale Studiengänge bereiten auf Aufgaben im internationalen Kontext vor

Start zweier neuer binationaler Studiengänge zum Wintersemester 2012/2013 / Trinationaler Master "Europastudien" ab Wintersemester 2013/2014 geplant

17.10.2012

Einzigartig in der deutschen Hochschullandschaft: Zum Wintersemester 2012/2013 beginnen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) mit dem bundesweit durch seine Fächerbreite einmaligen Bachelor of Education Mainz-Dijon mit Doppelabschluss im Bereich des Lehramt sowie mit dem binationalen integrierten Bachelor- und Masterstudiengang "Internationales Privatrecht" zwei neue binationale Studiengänge. Ein trinationaler Master "Europastudien" ist zum Wintersemester 2013/2014 geplant. "Mit der konsequenten Internationalisierung von Studium und Lehre wollen wir unsere Studierenden auf die Wahrnehmung von Aufgaben im internationalen Kontext vorbereiten", erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch. "Das Studium an der JGU bildet junge Menschen zu aufgeklärten, weltoffenen Bürgern aus, sog. 'global citizens', die in der Lage sind, im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Die neuen integrierten Studiengänge mit ihren Mehrfachabschlüssen sind dabei ein wichtiger Baustein, die Internationalisierung der Lehre an unserer Universität weiter auszubauen und qualitativ zu verbessern."

Von besonderem Interesse für angehende Französischlehrerinnen und -lehrer ist der integrierte lehramtsbezogene Bachelor-Studiengang (B.Ed./Licence), in dem mit dem Wintersemester 2012/2013 erstmals 31 Studierende eingeschrieben sind. Der Studienplan sieht vor, dass die Studierenden drei Semester an der JGU in Mainz und drei Semester an der Université de Bourgogne in Dijon in Frankreich verbringen. Mit Beendigung des binationalen Studiums erhalten die Studierenden nicht nur den regulären Bachelorabschluss, mit dem sie den Master of Education-Studiengang aufnehmen können, sondern zugleich auch den vollwertigen französischen Abschluss, die Licence, mit der sie sich auf dem französischen Arbeitsmarkt oder für einen weiterführenden Masterstudiengang in Frankreich bewerben können. "Für die Studierenden eröffnet sich damit eine breitere berufliche Perspektive", so der Präsident. "Außerdem lernen die Studierenden während ihres differenzierten Fachstudiums das jeweilige Partnerland in einer Intensität kennen, die ein normales Studienaustauschprogramm in der Regel nicht bieten kann."

Obgleich das Studium sehr genau geplant ist, um eine größtmögliche Übereinstimmung sowohl mit den Anforderungen der rheinland-pfälzischen Lehrerausbildung als auch mit dem französischen Studiensystem zu gewährleisten, gewährt der integrierte Studiengang den Studierenden nach wie vor eine breite Palette an Wahlmöglichkeiten: Die Mainzer Studierenden können neben den verpflichtenden Fächern Bildungswissenschaften und Französisch aus einem Angebot aus fünf weiteren Fächern wählen: Deutsch, Geschichte, Geografie, Philosophie/Ethik und Englisch. Für Studierende mit der Fächerkombination Englisch besteht darüber hinaus die Möglichkeit, einen zusätzlichen Auslandsaufenthalt an einer kanadischen Universität zu verbringen. Zur Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt werden in einem speziell für diesen Studiengang konzipierten deutsch-französischen Modul die sprachlichen und interkulturellen Fähigkeiten der Studierenden geschärft. Dazu trägt aber insbesondere bei, dass die französischen und deutschen Studierenden einen Teil der Lehrveranstaltungen gemeinsam besuchen. Sie lernen die beiden Hochschulsysteme und die unterschiedlichen Lehr- und Prüfungsmethoden sowie die verschiedenen Methoden wissenschaftlichen Arbeitens beider Länder kennen. Durch Studienfahrten vor Beginn der Auslandsphase wird zusätzlich die Möglichkeit geboten, sich mit der Partnerstadt und der Partneruniversität vorab vertraut zu machen.

Diesem lehramtsbezogenen Bachelor folgt bereits im Wintersemester 2013/2014 ein integrierter Bachelor of Arts, wodurch die Johannes Gutenberg-Universität Mainz für mobile Studierende der Kultur- und Geisteswissenschaften noch attraktiver wird. Ebenso entwickeln die beteiligten Fächer bereits einen sich an die Bachelorstudiengänge anschließenden binationalen Master of Arts.

Neu im Wintersemester 2012/2013 ist ebenfalls der binationale Bachelor-Studiengang "Deutsches und Französisches Recht", in dem aktuell fünf Studierende eingeschrieben sind. Der in Kooperation mit der Université de Bourgogne in Dijon durchgeführte achtsemestrige Bachelorstudiengang in Jura, der ab dem Wintersemester 2013/2014 von einem zweisemesterigen Master of Law "Internationales Privatrecht und europäisches Einheitsrecht" ergänzt wird, dient der integrierten Ausbildung im deutschen und französischen Recht. Die Teilnehmer an dem Studienprogramm studieren die ersten fünf Semester an ihrer jeweiligen Heimathochschule in Mainz oder Dijon, bevor die französischen Studierenden im 6. Semester nach Mainz wechseln. Das 7. und 8. Semester verbringen dann die deutschen und französischen Programmteilnehmer gemeinsam in Dijon, wo der Bachelor of Law erworben wird. Das abschließende Studienjahr im Master wird daran anschließend an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erbracht. In diesem letzten Studienjahr, das in den Master of Law mündet, liegt der fachliche Schwerpunkt auf dem Internationale Privatrecht sowie dem europäischen Einigungsprozess. "Diese fachliche Ausrichtung ist ein Alleinstellungsmerkmal im bundesdeutschen Kontext", so der Präsident. Das neue Studienprogramm führt zu einheitlichen Abschlüssen sowohl für die deutschen als auch für die französischen Absolventinnen und Absolventen.

Der trinationale Master "Europastudien" ist ab dem Wintersemester 2013/2014 geplant. Neben den Universitäten in Mainz und Dijon ist die polnische Universität Oppeln beteiligt. "Dieser neue trinationale Masterstudiengang ist einmalig in Deutschland und zugleich Ausdruck der immer enger werdenden Kooperation europäischer Länder", so der Präsident. Alle Teilnehmer studieren im Verlauf des Studiengangs gemeinsam an den drei Partneruniversitäten und setzen sich dabei inhaltlich intensiv mit Fragen zu Kultur, Gesellschaft, Politik und Recht in Europa und insbesondere in der EU auseinander. Neben dem Fremdsprachenerwerb werden die Studierenden zudem auch wertvolle Erfahrungen über Lebenswelten und Alltag in den Partnerländern gewinnen.

Mit dem Start dieser neuen integrierten Studiengänge intensiviert die Johannes Gutenberg-Universität Mainz die schon seit 20 Jahren bestehende Kooperation zwischen der JGU und der Université de Bourgogne in Dijon.

Führend im europäischen Studierenden- und Dozentenaustausch

Die JGU gehört seit Jahren zu den führenden Universitäten im europäischen Studierenden- und Dozentenaustausch. Für ihre besonders gute Umsetzung des ERASMUS-Programms der Europäischen Union erhielt sie im Jahr 2011 das Qualitätssiegel "E-Quality" – bereits zum dritten Mal in Folge nach 2004 und 2007. Ihre Schwerpunktregionen im Wissenschafts- und Studierendenaustausch sind in Europa Frankreich und Polen sowie außerhalb von Europa die USA, Südkorea und China.

Die JGU bildet ihre Studierenden zu "Global Citizens" aus: In jedem Studiengang ist es möglich, ein oder zwei Semester im Ausland zu studieren. Außerdem bietet die JGU gemeinsam mit ausländischen Hochschulen Studiengänge an. Mit mehr als 650 nichtdeutschsprachigen Lehrveranstaltungen und zahlreichen Fremdsprachenkursen bereitet sie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auf den internationalen Arbeitsmarkt vor.