International studieren in Mainz
26.06.2012
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist bestrebt, die Internationalisierung in der Lehre weiter voranzubringen. Davon können die Studierenden in verschiedener Weise profitieren. So ist es in jedem Studiengang möglich, ein oder zwei Semester im Ausland zu studieren. Außerdem bietet die JGU gemeinsam mit ausländischen Hochschulen bi- bzw. trinationale Studiengänge an, teils sogar zusätzliche Auslandsoptionen. Eine besonders enge Beziehung besteht zur Partnerhochschule in Dijon, der Université de Bourgogne. Aus Anlass des jährlichen Partnerschaftstreffens zwischen Dijon und Mainz wurden nun im Haus Burgund in Mainz die Studiengänge vorgestellt, die von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) zum Wintersemester 2012/2013 in die Förderung aufgenommen werden. Darunter ist auch ein bundesweit durch seine Fächerbreite bislang einmaliger binationaler Bachelor mit Doppelabschluss im Bereich des Lehramts.
Die beiden Partnerstädte Dijon und Mainz bieten auf universitärer Ebene seit 20 Jahren ein integriertes Studienprogramm an, das seit 2001 durch die DFH gefördert wird – eine Förderung, die vor allem Stipendien für die Studierenden umfasst. Die beiden Hochschulen leisten damit nicht nur einen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft, sondern auch dazu, die Studierenden auf die Zukunft in einer globalisierten Welt vorzubereiten.
Von besonderem Interesse für angehende Französischlehrerinnen und -lehrer dürfte bei den Studiengängen, die zum kommenden Wintersemester neu an der JGU eingerichtet werden, der integrierte lehramtsbezogene Bachelorstudiengang (B.Ed./Licence) sein. "Wir haben nun einen völlig eigenständigen Studiengang mit eigener Prüfungsordnung", teilt Prof. Dr. Stephan Jolie, Dekan des Fachbereichs 05: Philosophie und Philologie der JGU, mit. Bisher beruhte das binationale Studium auf der gegenseitigen Anerkennung von Studienleistungen. "Dieses Programm ist 20 Jahre lang sehr erfolgreich gelaufen. Die Absolventen sind perfekt binational ausgebildet", so Jolie. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer absolvieren jeweils die Hälfte ihres Studiums in Frankreich und in Deutschland. Diese binationale Ausbildung kann sogar noch um einen zusätzlichen Auslandsaufenthalt an einer der beiden Partneruniversitäten in Québec, Bishop's University und Université de Sherbrooke, im französischsprachigen Landesteil Kanadas gelegen, ergänzt werden.
Ebenfalls neu zum Wintersemester 2012/2013 beginnt der binationale Studiengang "Internationales Privatrecht". Der integrierte Bachelor- und Masterstudiengang in Jura hat ebenfalls die Förderung der DFH erhalten. "Ein Jahr intensiver konzeptioneller Arbeit hat sich gelohnt", freut sich der Mainzer Leiter des Studiengangs, Prof. Dr. Urs Gruber, der zusammen mit seiner Dijoner Kollegin Prof. Dr. Sabine Corneloup und einem Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den neuen Studiengang entwickelt hat. Der Studiengang legt einen fachlichen Schwerpunkt auf das Internationale Privatrecht sowie den europäischen Einigungsprozess; diese fachliche Ausrichtung ist ein Alleinstellungsmerkmal im bundesdeutschen Kontext. Das Studium wird nach einer Vorbereitungsphase vom 6. bis zum 10. Fachsemester in einer deutsch-französischen Gruppe absolviert.
Ein trinationaler Master "Europastudien" ist ab dem Wintersemester 2013/2014 geplant. Außer den Universitäten in Mainz und Dijon ist die polnische Universität Oppeln beteiligt. "Dieser neue trinationale Masterstudiengang ist einmalig in Deutschland und zugleich Ausdruck der immer enger werdenden Kooperation von Ländern in Europa. Alle Teilnehmer studieren im Verlauf des Studiengangs gemeinsam an den drei Partneruniversitäten und setzen sich dabei inhaltlich intensiv mit Fragen zu Kultur, Gesellschaft, Politik und Recht in Europa, insbesondere in der EU, auseinander. Neben dem Fremdsprachenerwerb werden sie zudem auch wertvolle Erfahrungen über Lebenswelten und Alltag in den Partnerländern gewinnen. Dank dieser besonderen Ausbildung und mit Abschlüssen von allen drei Partnerhochschulen stehen den Absolventinnen und Absolventen unseres Europamasters nach Abschluss viele Türen offen", betont Prof. Dr. Arne Niemann vom Bereich Internationale Politik des Instituts für Politikwissenschaft der JGU.