Kurt Binder erhält weltweit höchste Auszeichnung in Statistischer Physik

Boltzmann-Medaille 2007 für renommierten Mainzer Physiker

05.03.2007

Prof. Dr. Kurt Binder vom Institut für Physik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) erhält die Boltzmann-Medaille 2007 der Sektion Statistische Physik der International Union of Pure and Applied Physics. Die Boltzmann-Medaille wird seit 1975 alle drei Jahre verliehen und ist die höchste Auszeichnung, die auf dem Gebiet der Statistischen Physik in der Welt vergeben wird. Die Statuten des Preises sehen vor, dass die Medaille nicht an Wissenschaftler vergeben wird, die bereits den Nobelpreis erhalten haben.

Prof. Dr. Kurt Binder ist der erste Physiker in Deutschland, dem diese Auszeichnung zuteil wird. Er erhält den Preis für seine grundlegenden Beiträge zur Entwicklung der numerischen Statistischen Physik, in denen er die Methode der Monte-Carlo-Simulation als hochpräzises Instrument zum Studium von Phasenübergängen und kritischen Phänomenen etabliert hat. Seine Arbeiten zur systematischen Analyse von Effekten endlicher Systemgröße auf die Phänomenologie von Phasenübergängen, wie sie in Computersimulationen beobachtbar sind, wirkten weit über die Statistische Physik hinaus und bilden heute die Grundlage für Simulationen in verschiedensten Wissenschaftszweigen wie der Materialwissenschaft, der physikalischen Chemie, der Biophysik und der Quantenfeldtheorie.

Bereits im Januar 2007 hatte Binder, der zudem Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Polymerforschung ist, die Ehrendoktorwürde im Fach Chemie der Marie Curie-Skłodowska Universität in Lublin in Polen erhalten in Anerkennung seiner herausragenden Leistungen bei der Erforschung von Grenzflächenphänomenen, für die Entwicklung entsprechender Methoden der Computersimulation sowie für seine lange und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern der dortigen Chemie-Fakultät.