Europäische Hochschulallianz FORTHEM steckt strategische Maßnahmen und Ziele des Netzwerks für die kommenden vier Jahre ab

Erstes Presidency Meeting an der Universität Jyväskylä

07.06.2023

Das europäische Hochschulnetzwerk der FORTHEM Alliance, an dem neben der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) acht weitere Universitäten in Europa beteiligt sind, wird von der Europäischen Kommission im Rahmen der European University Initiative in einer zweiten Förderphase bis 2026 mit einem Budget von 14,4 Millionen Euro gefördert. Mit Beginn der zweiten Förderperiode, dem Anwachsen der Allianz von ursprünglich sieben auf nunmehr neun Universitäten und der Erweiterung des Netzwerks auf außeruniversitäre Partner gehen weitere strukturelle Neuerungen einher: Die Sprecherschaft für das Netzwerk, die in den vergangenen vier Jahren bei der JGU als Antragshochschule lag, rotiert künftig jährlich unter den Partneruniversitäten. Den aktuellen Vorsitz hat die Universität Jyväskylä in Finnland inne, 2024 geht die Sprecherschaft an die Universität in Valencia über. Zudem wurde ein ständiges Leitungsgremium eingerichtet, das mit Unterstützung des neuen Generalsekretariats die strategischen Ziele der Allianz definiert. Diese Woche fand das erste Presidency Meeting mit den Präsidien der FORTHEM-Universitäten, den FORTHEM-Koordinatorinnen und -Koordinatoren sowie studentischen Vertreterinnen und Vertreter an der Universität Jyväskylä statt.

"Gemeinsam mit unseren europäischen Partneruniversitäten haben wir in der FORTHEM-Allianz in den vergangenen vier Jahren bereits Erstaunliches erreicht: Wir haben verschiedene Vernetzungsangebote für unsere Studierenden und Lehrenden, Forschenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen, sie miteinander ins Gespräch gebracht", betont JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch. "Und alle profitieren von diesem Erleben der europäischen Idee, sei es in Form eines Studierendenaustauschs, einer Hospitanz oder eines Job Shadowing an einer Partnerhochschule oder aber in der wissenschaftlichen Zusammenarbeit in einem der FORTHEM Labs zu zentralen Gegenwartsfragen wie Klimawandel, Migration und Digitalisierung."

Bislang wurden beispielsweise knapp 40 Events im Rahmen des Programms "Collective Short-Term Mobility" organisiert, an denen mehr als 800 Studierende aller FORTHEM-Universitäten teilgenommen haben. Es gab vier ganzsemestrige "FORTHEM Campus"-Programme, die nächsten vier – in Finnland (Herbst 2023), Polen (Frühjahr 2024), Frankreich (Herbst 2024) und Rumänien (Frühjahr 2025) – sind schon in Planung. Außerdem haben bereits mehrere hundert Mitglieder aller Partneruniversitäten den unkomplizierten Zugang zu den Angeboten der Allianz genutzt, etwa über die Möglichkeit eines studentischen Austauschsemesters oder einer Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen im selben Arbeitsfeld an einer anderen europäischen Universität. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der FORTHEM-Universitäten haben gemeinsam Forschung betrieben und gemeinsam publiziert. Über die in den letzten Semestern aufgebaute und rasant wachsende FORTHEM Digital Academy mit vielfältigen digitalen Kursangeboten können sich Studierende jederzeit weiterbilden, beispielsweise ihre Sprachkenntnisse verbessern oder sich einen Einblick in Themen wie Umweltschutz verschaffen.

Eine der zentralen Aufgaben in der neuen Förderperiode wird die Identifizierung weiterer Themenfelder sein, in denen die FORTHEM-Universitäten Impulse aus Lehre und Forschung mit der Perspektive der Gesellschaft in Dialog bringen. So entwickeln Mitglieder der FORTHEM-Universitäten in neun thematischen FORTHEM Labs gemeinsam mit Kooperationspartnern in Bildungseinrichtungen, Non-Profit-Organisationen und Unternehmen zukunftsorientierte Lösungsansätze. Dieser in die Zukunft gerichtete Ansatz spiegelt sich auch im Bemühen der Vermittlung von Kompetenzen und Fähigkeiten wider – um Exzellenz in Lehre und Wissenschaft zu sichern und Studierenden sowie dem wissenschaftlichen Nachwuchs die notwendigen Werkzeuge zur Bewältigung neuer Herausforderungen an die Hand zu geben und so auch ihre Chancen und Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Arbeitsmarkt zu steigern.

Über die europäische Hochschulallianz FORTHEM

FORTHEM ist eine von mittlerweile 44 europäischen Hochschulallianzen, mit denen die EU-Kommission einen europäischen Bildungsraum schaffen will. Die FORTHEM-Allianz möchte ihre Mitglieder sowie Menschen in ganz Europa – über Sprachen, Grenzen und Disziplinen hinweg – zusammenbringen, um die europäische Idee mit Leben zu füllen, den Austausch auf Augenhöhe zu fördern und das Bekenntnis zu gemeinsamen demokratischen Werten zu manifestieren. Die Partneruniversitäten fördern die Studierenden- und Mitarbeitermobilität an ihren jeweiligen Hochschulen und bilden ihre Studierenden zu weltoffenen und verantwortungsvollen European und Global Citizens aus, die Internationalität und Interkulturalität achten und wertschätzen und auf dieser Basis gemeinsam an Lösungen zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen arbeiten.

Das FORTHEM-Netzwerk ist stark regional vernetzt in jedem der Heimatländer der neun Partneruniversitäten, die ihrerseits teils bereits seit vielen Jahren miteinander kooperieren und zugleich offen sind für neue Formen der Kollaboration und des Austauschs – mit dem beständigen Ziel der Stärkung des multilateralen europäischen Netzwerks in seiner Innovationsfähigkeit und engen Verzahnung von Lernen und Lehren, Forschen und praktischer Anwendung.