Erstes Escape Game an der JGU zum Thema Klimakrise / Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung fördert Ausbau des Spiels zum Escape Game Lab
07.03.2024
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat jetzt ein eigenes Escape Game: Bei dem Spiel "Climate Escape" müssen die teilnehmenden Teams Forschungsdaten für einen Klimakongress rekonstruieren, die zuvor von Leugnern der Klimakrise zerstört worden waren. Ganz ohne Kenntnisse in Naturwissenschaften geht das allerdings nicht. "Wir haben für Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe sechs Stationen zum Thema Klimakrise und Nachhaltigkeit entworfen. Um die Rätsel zu lösen, müssen sie Experimente durchführen und unter anderem physikalische Größen berechnen", erklärt Timo Graffe, Entwickler des Spiels und Mitarbeiter in der Koordinationsstelle Sustainable University (SUNNY) der JGU. Das Game ist im Schülerlabor Physik der JGU angesiedelt. Die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung fördert den Ausbau des Spiels zum "Escape Game Lab" mit einem Beitrag in Höhe von 234.000 Euro.
"Climate Escape" ist ein Teamspiel, bei dem sich die teilnehmenden Personen beispielsweise mit dem Treibhauseffekt, den Kippelementen des Klimasystems und den Folgen der Klimakrise auseinandersetzen. Indem sie die Rätsel lösen, verbessern die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeiten, vernetzt zu denken, Probleme zu bewältigen und über die Themen der Klimakrise und mögliche Lösungsansätze zu kommunizieren. "Das Spiel verbindet die Vermittlung der naturwissenschaftlichen Grundlagen der Klimakrise mit der Stärkung der Handlungsbereitschaft und dem Erfahren von Selbstwirksamkeit", betont Graffe, der das Spiel "Climate Escape" im Rahmen seiner Masterarbeit in der Arbeitsgruppe LARISSA entwickelt hat. Hierfür erhielt er neben einer Auszeichnung seines Fachbereichs auch den Förderpreis des World University Service (WUS).
Integration in die Lehramtsausbildung Physik
Mit der Förderung durch die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung soll das Spiel in den kommenden zwei Jahren zum Escape Game Lab ausgebaut werden, sodass weitere Spielumgebungen beispielsweise zur Energiewende dazukommen. Damit können sich Schülerinnen und Schüler die naturwissenschaftlichen Grundlagen der eng verknüpften Themenfelder "Klimakrise" und "Energiewende" erarbeiten. Das Escape Game Lab soll in der Lehramtsausbildung Physik auch als ein Lehr-Lern-Labor integriert werden und als Werkstatt dienen, um selbst eigene Escape-Game-Lernumgebungen zu konzipieren und mit Schulklassen zu testen. Das Escape Game als zentrales Konzept soll auf verschiedene Schwierigkeitsstufen und Altersgruppen von Schülerinnen und Schülern ausgerichtet werden.
Über die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung
Die gemeinnützige Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung fördert Forschung und Ausbildung im Bereich der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik. Die Stiftung organisiert internationale Fachtagungen und Seminare, fördert Schulprojekte und außerschulische Lernorte und engagiert sich in der Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Die 1963 von dem Physiker und Industriellen Dr. Wilhelm Heinrich Heraeus und seiner Ehefrau Else Heraeus gegründete Stiftung arbeitet eng mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zusammen.