Universitätsmedizin Mainz und Fachbereich Medizin der Goethe-Universität Frankfurt kooperieren im Bereich der Neurowissenschaften

Impuls für neurowissenschaftliche Spitzenforschung im Rhein-Main-Gebiet

04.05.2011

Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (GU) haben eine Zusammenarbeit mit dem Ziel vereinbart, den beiderseitigen Forschungsschwerpunkt Neurowissenschaften auszubauen. Die Kooperation soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Neurowissenschaften stärken, wissenschaftliche Exzellenz fördern und der Verbundforschung den Weg ebnen. Im Fokus der Neurowissenschaften stehen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Alzheimer, Morbus Parkinson oder Schlaganfälle.

"Der Verbundforschung gehört die Zukunft. Gerade bei den komplexen Fragestellungen der Neurowissenschaften an der Schnittstelle von Medizin und Biologie hat der interdisziplinäre Ansatz große Aussichten auf Erfolg. Deshalb ist diese Kooperation, in der gemeinsame Forschungsprojekte intendiert sind, für beide Universitäten richtungsweisend", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. "Mit der Kooperation stellen wir die Weichen für eine länderübergreifende Spitzenforschung. Wir legen damit den Grundstein für gebündelte Forschungsexzellenz. Beide Kooperationspartner werden von der Zusammenarbeit profitieren", ist der Medizinische Vorstand und Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Guido Adler, überzeugt.

Künftige Verbundforschungsprojekte wollen die beiden Kooperationspartner über die neurowissenschaftliche Plattform Rhine-Main Neuroscience Network (rmn²) koordinieren. Es handelt sich dabei um eine gemeinsam von der JGU und der GU im Jahr 2010 eingerichtete Forschungsplattform, in die künftig auch außeruniversitäre Forschungsinstitute eingebunden sein sollen. "Die strategische Kooperation nicht nur zwischen universitären Forschungsstandorten, sondern unter Einbeziehung auch außeruniversitärer Forschungseinrichtungen wird die Rhein-Main-Region im Wettbewerb mit anderen Regionen nachhaltig stärken", unterstreicht der Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Prof. Dr. Josef Pfeilschifter.

Das große Plus der neuen Kooperation ist insbesondere, dass die Forschergruppen beider Universitäten Zugang zu den Forschungsgeräten des jeweiligen Kooperationspartners erhalten. "Gerade für Fortschritte auf dem Gebiet der Neurowissenschaften ist der Einsatz von sehr teuren Großgeräten immens wichtig. Mit einem Magnetresonanztomografen lassen sich beispielsweise aufwendige Querschnittaufnahmen des menschlichen Gehirns machen. Diese Schnittbilder sind ein zentraler Baustein für das Verständnis der Prozesse im Gehirn und somit der Schlüssel zur Erforschung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen", so Urban. "Damit haben wir auch Zugang zu vollkommen neuen therapeutischen Strategien zur Behandlung der eminent wichtigen neurologischen Erkrankungen", ergänzt Pfeilschifter.

Auch die Lehre soll deutlich von der neuen Zusammenarbeit profitieren: So wollen die Kooperationspartner ihre graduale und postgraduale Ausbildung auf dem Gebiet der Neurowissenschaften aufeinander ausrichten. In diesem Zusammenhang sollen die gemeinsame Vergabe akademischer Grade sowie der Austausch von Studierenden und Dozierenden ermöglicht werden. Des Weiteren wollen sich die Universitätsmedizin Mainz und der Fachbereich Medizin der Goethe-Universität bei der Berufung von Professorinnen und Professoren abstimmen.