Mischung aus Informationen und Mitmachangeboten vermittelt Einblicke in die Wissenschaft hinter Drogen- und Alkoholtests
23.02.2011
Was verrät das Blut über Alkohol- und Drogenmissbrauch? Wie wirken sich Alkohol- und Drogenmissbrauch auf Körper und Psyche aus? Welche Testverfahren hat die Wissenschaft entwickelt und wie funktionieren diese? Welche Langzeitfolgen kann Drogenkonsum nach sich ziehen? Rechtsmediziner der Universitätsmedizin Mainz boten im Rahmen der Informationsveranstaltung "Verheerende Spuren im Blut" mit einer interessanten Mischung aus Informationen und Mitmachangeboten fundierte Einblicke in die Wissenschaft hinter Drogen- und Alkoholtests sowie in die Themen Prävention und Folgen von Alkohol- und Drogenmissbrauch. Die Universitätsmedizin Mainz hatte Mainzer Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Jahrs der Gesundheitsforschung und im Rahmen des Aktionsjahrs MAINZ - STADT DER WISSENSCHAFT 2011 zur Veranstaltung ins Mainzer Rathaus eingeladen.
Die in den letzten 10 Jahren entwickelten Testverfahren liefern insbesondere für Laien verblüffende Erkenntnisse: Im Labor lassen sich u.a. Angaben zum Trinkverhalten überprüfen. Die Rechtsmediziner können auch klären, ob die festgestellte Alkoholisierung potenziell auf einem gewohnheitsmäßigen Alkoholmissbrauch basiert. Spannende Erkenntnisse liefert darüber hinaus die Begleitstoffanalyse. Diese lässt Rückschlüsse auf die Art des konsumierten Alkohols zu. "Wissenschaft erlebbar machen, das ist unser zentraler Anspruch", betont Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Mainz und Initiator des Projekts. "Ein wichtiger Auftrag an die Rechtsmedizin ist aber auch die Prävention", so Urban, der zugleich Direktor des Instituts für Rechtsmedizin an der Universitätsmedizin Mainz ist.
Der Präventions- oder Aufklärungsgedanke spiegelte sich in den Mitmachaktionen des Bundes gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, der Landesverkehrswacht sowie der Fachstelle für Suchtprävention Erbach wider. Simulierte Trunkenheitsfahrten, Reaktionstests und ein Rauschbrillenparcours verdeutlichten den Teilnehmern, wie sehr die Reaktionsfähigkeit durch Alkohol- oder Drogenmissbrauch eingeschränkt wird.
"Ich möchte der Universitätsmedizin Mainz danken, dass sie sich des Themas Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr auf so anschauliche Weise annimmt. Welche Auswirkungen der Konsum von Drogen und Alkohol und damit der Verlust von Kontrolle im Straßenverkehr haben kann, das habe ich selbst eindrücklich in meinem vorherigen Beruf als Vorsitzender Richter am Mainzer Landgericht an der Jugendstraf- und Jugendschutzkammer immer wieder erfahren können", so der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel.
Um dem Missbrauch vorzubeugen, stellte zudem die Landeszentrale für Gesundheitsförderung ihre "Mach dir nix vor!"-Kampagne zur Prävention von Alkoholmissbrauch vor. Die Caritas Suchtberatungsstelle Mainz thematisierte die Führerscheinvorbereitungswoche. Die PIMA Arbeits- und Umweltmedizin GmbH zeigte, was es mit der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) im Falle eines Entzugs der Fahrerlaubnis auf sich hat. "Die Veranstaltung zeigte, wie nah Wissenschaften am Leben der Menschen sind. Sie sind sowohl ein spannendes Berufsfeld als auch für die Prävention und Gesundheit von zentraler Bedeutung", betont Prof. Dr. Guido Adler, Medizinischer Vorstand und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz.