Gemeinschaftsprojekt des Instituts zur Förderung von Bildung und Integration und der JGU bietet jungen Arbeitsuchenden Auslandspraktika
02.12.2010
Das Projekt "Brücken bauen, Integration stärken" (BIS) bietet benachteiligten jungen Arbeitsuchenden die Möglichkeit, ihre Beschäftigungschancen durch ein Berufspraktikum sowie Workshops im Ausland zu erhöhen. Derzeit absolvieren 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des BIS-Projekts, einer Kooperation des Instituts zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) in Mainz und dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), ein Praktikum im Ausland: acht junge Erwachsene, die Arbeit suchen, absolvieren momentan ein zweimonatiges Praktikum in Worcester und im Großraum Birmingham in England; sechs Teilnehmende sammeln bis Mitte Dezember erste Berufserfahrungen in Istanbul in der Türkei. Organisiert werden die Auslandsaufenthalte, zu denen jeweils sechswöchige Vor- und Nachbereitungen gehören, von den BIS-Projektpartnern INBI und ZWW sowie den Auslandspartnern, der Aydin Universität Istanbul und der Principia School of Language in Worcester, die für die Betreuung der Praktikantinnen und Praktikanten vor Ort sorgen.
Ziel des BIS-Projekts ist neben dem Erwerb von Auslandsberufserfahrungen und Sprachkenntnissen die Erweiterung der interkulturellen Kompetenz der Programmteilnehmerinnen und -teilnehmer. "Das Projekt zeigt bereits jetzt Erfolg, denn die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den Übergang in den Arbeitsmarkt erfolgreich bewältigt", so Peimaneh Nemazi-Lofink, Institutsleiterin des INBI. "Gleichzeitig besteht weiterhin großer Bedarf in der Aneignung und Erweiterung interkultureller Kompetenzen im Bildungs- und Integrationsbereich."
Das BIS-Projekt umfasst neben den Auslandspraktika auch einen Know-how-Transfer auf der Ebene von Arbeitsmarktakteuren der beteiligten Länder. In diesem Rahmen tauschten zuletzt Ende Oktober 2010 deutsche Arbeitsmarktakteure, darunter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Mainz, des Job-Centers für Arbeitsmarktintegration, der SPAZ gGmbH, der Katholischen Fachhochschule und des Evangelischen Dekanats, bei einem dreitägigen Besuch in Istanbul Erfahrungen und Lösungsansätze der Arbeitsmarktintegration mit ihren türkischen Kollegen aus. Neben einem Besuch der Aydin Universität und eines mittelständischen Unternehmens standen auch Gespräche mit dem Direktor des türkischen Bildungsministeriums, Dr. Muammer Yildiz, dem stellvertretenden Gouverneur, Harun Kaya, sowie dem Leiter des Istanbuler Job-Centers, Muammer Coskun, auf dem Programm.
"Das Projekt will neben den kurzfristigen Praktika auch langfristige Impulse hinsichtlich der besseren Verzahnung der Arbeitsmarktakteure setzen", erläutert Dr. Beate Hörr, Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Mainz. "Der Expertenaustausch und der damit verbundene beidseitige Perspektivenwechsel sind erste Schritte in diese Richtung."