Transnationales Austauschprojekt "Brücken bauen, Integration stärken" (BIS)

Arbeitsmarktexperten aus Worcester in England zu Gast an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

23.06.2010

Mitte Juni haben fünf Experten aus Worcester mit hiesigen Multiplikatoren und Fachleuten den Austausch über Berufsbildungsmodelle und Arbeitsmarkttendenzen gesucht. Das Programm umfasste auch den Besuch von Arbeits- und Bildungseinrichtungen in Mainz und Umgebung. Der Wissentransfer wurde von den BIS-Projektpartnern initiiert: Dem Institut zur Förderung von Bildung und Integration (INBI) und dem Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Zu den Terminen der englischen Delegation gehörten unter anderem ein Besuch im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Mainz in Hechtsheim, fachlicher Austausch mit Prof. Dr. Franz Hamburger und Juniorprof. Regina Egetenmeyer vom Institut für Erziehungswissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) sowie ein Empfang bei der Industrie- und Handelskammer Mainz. Zudem standen eine Veranstaltung der ÜSB-Gruppe (Übergang Schule-Beruf) im Rathaus Mainz und ein Besuch der Firma JUWI in Wörrstadt auf dem Programm. Nach einem letzten Fachgespräch mit Vertretern des INBI und des ZWW der JGU kehrt das Expertenteam, darunter Mike Ashton, CEO der Chamber of Commerce Herefordshire and Worcestershire, am heutigen Donnerstag nach Worcester zurück.

Der Besuch der englischen Gruppe bildete den Abschluss des ersten erfolgreichen Austausch- und Qualifizierungsdurchlaufs des BIS-Projekts: Seit Ende April hatten sich acht junge arbeitslose Erwachsene für ein knapp zwei Monate langes Praktikum in Worcester und Umgebung aufgehalten. Neben beruflichen Qualifikationen und Sprachkenntnissen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihrem Auslandsaufenthalt auch ihre interkulturelle Kompetenz erweitern.

"Das Projekt BIS vermittelt den Teilnehmenden nicht nur einen höheren Mobilitätsgrad", so Peimaneh Nemazi-Lofink, Institutsleiterin von INBI. "Es vergrößert auch die Beschäftigungschancen auf dem EU-Binnenmarkt und passt sich somit den Erfordernissen unserer zunehmend globalisierten Gesellschaft an. Zusätzlich trägt es zu einem wichtigen Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der Integrationsarbeit bei."

Dr. Beate Hörr, Leiterin des ZWW, weist auf einen weiteren Aspekt der Projektarbeit hin: "Durch den regelmäßigen Austausch von Methoden und Erfahrungen auf Expertenebene können über Ländergrenzen hinweg Lösungsansätze der Arbeitsmarktintegration diskutiert werden. Der Blick über den Tellerrand kann dabei Inspiration für die Arbeit im eigenen Land liefern." Im Rahmen dieses Know-how-Transfers steht in wenigen Monaten der Besuch regionaler Akteure in der Türkei an.

Mit dem Projekt "Brücken bauen, Integration stärken" erhalten benachteiligte junge Arbeitssuchende die Möglichkeit, ihre Beschäftigungschancen durch ein Berufspraktikum sowie Workshops im Ausland zu erhöhen. Das Angebot wird durch eine intensive Vor- und Nachbereitungsphase abgerundet. Die Praktika in den beiden europäischen Partnerländern Großbritannien und Türkei werden zusätzlich durch Kooperationspartner vor Ort betreut. BIS ist Teil des Programms "IdA – Integration durch Austausch", das vom Europäischen Sozialfonds Deutschland (ESF) und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird. Neben dem Austausch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist zudem ein Know-how-Transfer auf der Ebene von Arbeitsmarktakteuren der beteiligten Länder geplant. Im Rahmen verschiedener Arbeitstreffen werden Erfahrungen und Lösungsansätze der Arbeitsmarktintegration diskutiert und auf internationaler Ebene verglichen.