Ökonomisch vernetzt: Johannes Gutenberg-Universität als wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt Mainz

Universität als größter Arbeitgeber und wichtiger Auftraggeber in Mainz und Region / Kaufkraft von über 31.000 Studierenden fließt in die Stadt

08.04.2003

In der strategischen Ausrichtung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist die "konsequente Öffnung der Hochschule" ein zentraler Baustein. Die Universität engagiert sich in vielen Kooperationen mit Partnern aus Wirtschaft und Politik, Kunst, Kultur und Gesellschaft und öffnet eine Vielzahl von Veranstaltungen und Angeboten der breiten Bevölkerung. "Nicht Abschottung, sondern das Gegenteil, nämlich Integration und Teilhabe am Leben in der Stadt und in der Region sind unser Ziel", erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Jörg Michaelis, im Rahmen einer Informationsveranstaltung von Mainz City Management, "dazu gehört auch die ökonomische Vernetzung mit der Stadt. Als eine der größten deutschen Hochschulen zieht die Johannes Gutenberg-Universität Mainz derzeit über 31.000 Studierende mit einer beträchtlichen Kaufkraft nach Mainz. Zudem ist die Universität größter Arbeitgeber der Stadt und wichtiger Auftraggeber für die Unternehmen in Mainz und der Region. Die JGU stellt somit für die Stadt Mainz einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar."

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die größte Hochschule in Rheinland-Pfalz und zählt mit rund 31.200 Studierenden im Wintersemester 2002/03 zu den großen deutschen Universitäten. Ein Drittel dieser Studierenden – circa 10.800 junge Frauen und Männer – leben in der Stadt Mainz. Entsprechend einer Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes stehen jedem Studierenden im Durchschnitt monatlich 726 Euro zur Verfügung, von denen etwa ein Drittel in Miete und ein Viertel in Ernährung und PKW / ÖPNV fließen. "Die Studierenden unserer Universität verfügen zusammen somit über eine beträchtliche Kaufkraft", so der Präsident. Zudem sind 65 Prozent aller Studierenden erwerbstätig, arbeiten im Schnitt 13,9 Stunden die Woche mit einem durchschnittlichen Verdienst von 327 Euro. "Unsere Studierenden empfehlen sich als wichtige Teilzeitarbeitskräfte, die sehr flexibel, motiviert und lernfähig sind," berichtet der Präsident.

Brückenschlag: vom Studium in den Beruf

Indem sich die JGU als Nachwuchspool für den wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Nachwuchs versteht, fühlt sie sich ihren Studierenden nicht nur in der Exzellenz von Wissenschaft, Studium und Lehre verpflichtet. Die Universität gibt beispielsweise mit ihren Career Services Hilfestellung zum erfolgreichen Start in das Berufsleben und bietet Unternehmen gleichzeitig eine Plattform, um qualifizierten Fach- und Führungsnachwuchs für deren vielfältigen Karriereangebote zu gewinnen. "Denn für den Berufseinstieg von Hochschulabsolventen gewinnen Karrieremessen wie unsere Jobmesse immer mehr an Bedeutung. Mit diesem Angebot wollen wir Unternehmen, unseren jährlich 2.200 Absolventen, aber auch unseren Studierenden ein Kontaktform bieten, denn das Gespräch und gegenseitiges Kennen lernen sind unerlässlich für eine sinnvolle Personalauswahl", so Prof. Dr. Jörg Michaelis.

Wichtig als Arbeit- und Auftraggeber

Mit 9.367 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inklusive dem Universitätsklinikum) ist die Johannes Gutenberg-Universität Mainz größter Arbeitgeber der Stadt und bietet für qualifizierte Fachkräfte zukunftssichere Arbeitsplätze. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter generieren nicht nur ein hohes Steueraufkommen für Stadt und Region, sondern verfügen über eine erhebliche Kaufkraft, die ebenfalls der Region zugute kommt. Zudem häufig nahezu unbemerkt: die Leistung der Universität im Bereich der beruflichen Ausbildung. 160 Jugendliche erlernen derzeit einen der 16 Ausbildungsberufe, die von Chemielaborant/in, Gärtner/in und Tierpfleger/in über Informationstechniker/in und Kommunikationselektroniker/in bis hin zur/m Kauffrau/mann für Grundstücks- und Wohnungswirtschaft oder Verwaltungsangestellte reichen. Dazu kommen 632 Ausbildungsplätze im medizinischen Gesundheitsbereich.

Entscheidende wirtschaftliche Impulse gibt die Johannes Gutenberg-Universität ferner durch ihre Sachausgaben und ihr Investitionsvolumen: Etwa 23 Prozent des Gesamtumsatzes – also circa 17 Millionen Euro – fließen in die Stadt Mainz und ihr Umfeld. "Die Universität ist somit ein wichtiger Auftraggeber für die Unternehmen der Stadt und Region", so Prof. Dr. Jörg Michaelis. Im Tourismus setzt die Universität Akzente mit der Durchführung internationaler Tagungen und Kongresse, wobei sie auf die Dienstleistungen des Congress Centrums Mainz, der örtlichen Hotellerie und Gastronomie zurückgreift. Potenzial für künftigen "Mainz-Tourismus": Circa zehn Prozent aller Studierenden kommen aus dem Ausland, hinzuzurechnen sind die Wissenschaftler aus aller Welt, die an der Universität zu Gast sind und an Forschungsprojekten mitarbeiten.

"Bildung und Wissenschaft werden die wichtigsten 'Rohstoffe' der Ökonomie des 21. Jahrhunderts sein", so der Präsident abschließend, "die Bedeutung eines 'Wirtschaftsstandortes' wird daher entscheidend von seinem Potenzial als 'Wissenschaftsstandort' abhängen – und hier besitzt Mainz mit seiner Universität einen entscheidenden Standortvorteil."