Institut für Ethnologie und Afrikastudien startet Vor-Ort-Berichte über Feierlichkeiten aus neun Ländern
19.05.2010
Im Laufe des Jahres 2010 feiern siebzehn afrikanische Staaten ihr 50-jähriges Unabhängigkeitsjubiläum. Studierende und Doktorandinnen des Instituts für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) besuchen in den kommenden Monaten die Feierlichkeiten in neun dieser Länder. Benin, Burkina Faso, die Demokratische Republik Kongo, Elfenbeinküste, Gabun, Kamerun, Madagaskar, Mali und Nigeria stehen auf dem Reiseplan. In einem Afrika-Spezial auf der Institutshomepage berichten sie über ihre Erlebnisse und die Stimmung im jeweiligen Land vor, während und kurz nach den Unabhängigkeitsfeiern. Ziel des Projekts ist die vergleichende Erforschung der teils staatlich gelenkten, teils populären Erinnerungspolitik und -kultur in den ausgewählten afrikanischen Staaten. der JGU wird fortlaufend um Beiträge und Bildmaterial erweitert.
Den Auftakt des Mainzer Afrika-Spezials bildet das goldene Unabhängigkeitsjubiläum Kameruns am 20. Mai 2010. Kamerun war nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst zwischen französischer und britischer Kolonialverwaltung aufgeteilt. Der französische Landesteil wurde am 1. Januar 1960 unabhängig, der britische Teil erhielt erst am 1. Oktober 1961 seine Unabhängigkeit. Um nicht einen der beiden Unabhängigkeitstage hervorzuheben, wählte die Regierung Kameruns einen anderen symbolträchtigen Termin für die Feierlichkeiten: den 20. Mai. Am 20. Mai 1972 hatten die damaligen Regierungsvertreter Ahmadu Ahijo der République du Cameroun und John Ngu Foncha der British Cameroons die "Wiedervereinigung" des französischen und des britischen Landesteils beschlossen. 38 Jahre später soll Kamerun nun auf Geheiß der Regierung gemeinsam 50 Jahre Unabhängigkeit feiern.
Das Projekt "50 Jahre Unabhängigkeit in Afrika" wird gefördert durch das Programm "PRO Geistes- und Sozialwissenschaften" der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, einer Initiative für die Nachwuchsförderung in den Geistes- und Sozialwissenschaften, sowie durch das Forschungszentrum Sozial- und Kulturwissenschaften Mainz (SOCUM) und die Studienstiftung des Deutschen Volkes.