Mainzer Gefäßchirurgin Terézia Andrási erhält Forschungsstipendium über 30.000 Euro

Auszeichnung durch die Europäische Gesellschaft für Gefäßchirurgie

17.12.2010

Der international höchstdotierte Wissenschaftspreis in der Gefäßchirurgie geht in diesem Jahr nach Mainz. Dr. Terézia Andrási von der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie der Universitätsmedizin Mainz erhält das mit 30.000 Euro dotierte Forschungsstipendium der Europäischen Gesellschaft für Gefäßchirurgie (European Society for Vascular Surgery, ESVS) für ihre innovativen Forschungsleistungen und Forschungsvorhaben im Bereich der minimal-invasiven Gefäßchirurgie, insbesondere der Aorta, der Bauchschlagader.

"Dr. Terézia Andrási entwickelt in ihren Forschungsarbeiten Konzepte, um das Operationstrauma für den Patienten zu reduzieren und objektivierbare Daten, also konkret messbare Werte, zu entwickeln, anhand derer sich die Verminderung des Operationstraumas abschätzen lässt. Hierbei interessiert sie sich insbesondere für die Erforschung von Methoden der Mikrochirurgie und der minimal-invasiven Gefäßchirurgie", erläutert Prof. Dr. Christian-Friedrich Vahl, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie.

"Die Vergabe des Stipendiums der ESVS, mit der eine erfolgreiche und exzellente Nachwuchschirurgin im Bereich der Gefäßchirurgie geehrt wird, stellt nun auch ein weit über Mainz hinaus sichtbares Signal dar. Es ist immer eine besondere Freude, wenn Forschungsarbeiten zu verbesserten Behandlungskonzepten führen und dies darüber hinaus von einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft in so herausragender Weise honoriert wird."

Seit über 50 Jahren wird die krankhafte Erweiterung der Bauchschlagader durch Einsetzen einer Kunststoffprothese behandelt. Seit Anfang der 1990er-Jahre wird bei geeigneten Patienten eine innere Schienung mittels eines röhrenförmigen, ummantelten Drahtgeflechtes durchgeführt, einer sogenannten Stentprothese. Die Implantation einer Stentprothese ist jedoch nur bei etwa 30 Prozent der Patienten, die eine bestimmte anatomische Konstellation mitbringen müssen, sinnvoll. Die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Terézia Andrási zielt darauf ab, auch für die anderen Patienten ein minimal-invasives Verfahren zu entwickeln. "Bei der minimal-invasiven Implantationstechnik benötigen wir keinen 30 Zentimeter langen Mittelbauchschnitt mehr, sondern ein Hautschnitt von sechs bis acht Zentimetern Länge ist in der Regel ausreichend", so die Preisträgerin. "Auch im Bauch selbst müssen nicht so viele Organe voneinander getrennt und Wege für den chirurgischen Zugang geschaffen werden. Es kommt daher zu einem geringeren Blutverlust, weniger Schmerzen, einer rascheren Mobilisierung und Erholung der Patienten. Insgesamt können wir so bei gleicher chirurgischer Qualität das Operationstrauma für den Patienten deutlich reduzieren."

Für ihre aktuellen Forschungsarbeiten gut vorbereitet ist Dr. Terézia Andrási nicht zuletzt deshalb, weil sie eine gründliche chirurgische Basisausbildung in der Allgemeinchirurgie erhielt. Ihre fachspezifische Weiterbildung in der Gefäßchirurgie absolvierte sie an der Universitätsmedizin Mainz. Als fingerfertige Chirurgin erwarb sie sich für ihr chirurgisches und ärztliches Handeln bei Patienten und Kollegen rasch Respekt und setzte ihre experimentellen Untersuchungen im Labor der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie konsequent fort.