In Mainz werden Fremde zu Freunden

Programm des Studierendenwerks Mainz bringt internationale Studierende und Mainzer Bürger zusammen

28.03.2011

PRESSEMITTEILUNG DES STUDIERENDENWERKS MAINZ

"Weg vom Campus, rein in die Stadt" ist die Devise, unter der das Programm "Fremde werden Freunde" internationale Studierende mit Bürgern aus Mainz und Umgebung zusammenführen möchte. Die ausländischen Studierenden haben so die Möglichkeit, den Alltag einer deutschen Familie zu erleben und können im regelmäßigen Umgang mit ihren Gastfreunden viel mehr als nur die Sprache lernen. "Immer wieder haben wir in Gesprächen mit internationalen Studierenden festgestellt, dass sie zwar – nicht zuletzt durch Programme wie Tutors of Mainz (TOM) und die MixTour – andere Studierende kennenlernen und sich in ihrer Hochschule schnell zurechtfinden, doch mit den 'normalen' Leuten aus der Stadt haben die Internationals oft keinen Kontakt", so Eva Gerold, die Initiatorin des Projekts vom SIS-Büro (Service International Students) des Studierendenwerks Mainz. "Ihr Gastland können sie so kaum kennenlernen. Der Alltag in einem Wohnheim unterscheidet sich nun mal von dem Leben einer jungen deutschen Familie oder eines Rentnerpaars."

Fremde werden Freunde knüpft genau hier an. Wird beim TOM-Programm ein Mainzer Studierender vermittelt, schafft "Fremde werden Freunde" den Kontakt zu Bürgern aus Mainz und Umgebung. So können die internationalen Studierenden Einblicke in den deutschen Alltag gewinnen und gemeinsam mit ihren Gastfamilien die Stadt erkunden, Ausflüge ins Umland machen oder sich einfach im privaten Umfeld treffen. Studierende bekommen die Möglichkeit, eine familiäre Struktur in der Fremde zu finden, sie werden motiviert, Deutsch zu sprechen, und können so eine Menge mitnehmen, wenn sie wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Auch für die deutschen Gastfreunde ist der Kontakt eine wichtige Bereicherung, denn so kann man sich "die weite Welt nach Hause holen", so Ralf Lehrbach, einer der deutschen Gastfreunde des Programms.

"Nach den Wünschen, Hobbies und Sprachfähigkeiten der internationalen Studierenden versuchen wir, einen geeigneten deutschsprachigen Partner zu finden – was meist noch viel besser funktioniert, als wir uns das zu Beginn erhoffen konnten", fasst Stefan Reimann vom Studierendenwerk Mainz die bisherigen Erfahrungen zusammen. Die Partner treffen sich je nach Möglichkeit regelmäßig. Doch nicht nur Aktivitäten zwischen Gastfreund und Studierendem sind erwünscht, es werden auch in größeren Gruppen gemeinsame Ausflüge gemacht, Spiele- oder Filmabende organisiert. Monatlich laden die Koordinatoren zum Internationalen Stammtisch ein. Meistens gibt es an diesem Abend ein bestimmtes Thema, die Spanne reicht vom "Kennenlern-Stammtisch" am Semesteranfang bis zu einem gemeinsamen internationalen Abendessen oder Länderabend, an dem Studierende und Gastfreunde ihr Land vorstellen.

Über 60 Mainzer Gastfreunde und über 70 Studierende haben das Programm, das erst im September 2010 gestartet ist, mit großem Interesse und Engagement angenommen. Weitere Gastfreunde sind ausdrücklich erwünscht, denn es gibt noch viele Studierende, die sich für Deutschland und seine Bewohner interessieren.

Wichtige Partner hat "Fremde werden Freunde" bereits in der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Fachhochschule Mainz gefunden, ebenso in der Stadt Mainz, in der Mainzer Ehrenamtsagentur und in einigen Vereinen wie dem Freundschaftskreis Mainz-Watford e.V. und dem Mainzer Carneval Club 1899 e.V. (MCC).

Im Sommer 2011 wird das Programm um Wirtschaftskontakte erweitert. Den Studierenden soll die Möglichkeit gegeben werden, deutsche Betriebe zu besichtigen, Praktika zu absolvieren oder Studierendenjobs anzunehmen.