Ethnologin Carola Lentz wird Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Auszeichnung für herausragende wissenschaftliche Leistungen

30.06.2014

Die Ethnologin Carola Lentz, seit 2002 Professorin am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und derzeit Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde (DGV), ist zum Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gewählt worden. Lentz forscht und lehrt insbesondere zur Kolonialgeschichte Westafrikas, zu Siedlungsgeschichte und Bodenrecht, Arbeitsmigration, Ethnizität und Nationenbildung sowie zu Elite-Biografien und der Herausbildung von Mittelklassen in Afrika. "Über die Berufung in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften freue ich mich sehr. Sie ist eine schöne Anerkennung meiner bisherigen wissenschaftlichen Arbeit und bietet hervorragende Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung mit Akademiemitgliedern anderer Disziplinen", so Prof. Dr. Carola Lentz. "Gerade für Wissenschaftler wie mich mit einem außereuropäischen Forschungsschwerpunkt ist es anregend, mich mit vorwiegend zum 'globalen Norden' und Europa arbeitenden Forschern auszutauschen und gemeinsam auszuloten, welche Perspektivwechsel hier der ethnologische Blick und in anderen kulturellen Kontexten gewonnene Erkenntnisse ermöglichen." Mit der Berufung von Lentz und sieben weiteren neuen Mitgliedern am 28. Juni 2014 gehören der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften 173 Ordentliche und 97 entpflichtete Ordentliche Mitglieder sowie 72 Außerordentliche Mitglieder aus allen Wissenschaftsgebieten und dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus dem Ausland an.

Bevor Carola Lentz an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen wurde, lehrte und forschte sie an der Freien Universität Berlin (1987-1993) sowie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (1995-2002). Sie war Fellow am Institute for Advanced Study and Research in the African Humanities an der US-amerikanischen Northwestern University in Evanston, Illinois (1993), am Netherlands Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences (Wassenaar) (2000-2001) sowie am W.E.B. Du Bois Institute for African and African American Research an der renommierten Harvard University (2008-2009). Außerdem hat sie im Rahmen des ERASMUS-Programms an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Marseille und an der Roskilde University in Dänemark gelehrt. Von Oktober 2012 bis Juli 2013 war sie Fellow am Internationalen Geisteswissenschaftlichen Kolleg "Re: Work. Arbeit und Lebenslauf in globalgeschichtlicher Perspektive" an der Humboldt-Universität zu Berlin. Derzeit koordiniert Lentz u.a. das Teilprojekt "Ethnische und nationale Differenzierung in afrikanischen Nationalfeiern" im Rahmen der 2013 eingerichteten DFG-Forschergruppe "Un/doing Differences. Praktiken der Humandifferenzierung" an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.