Erstmals Förderpreise des Forschungsschwerpunkts Historische Kulturwissenschaften verliehen

Dissertationen mit historisch-kulturwissenschaftlicher Ausrichtung ausgezeichnet

15.12.2010

Der Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften (HKW) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat 2010 erstmals Förderpreise in Höhe von €1.000 für an der JGU abgeschlossene Dissertationen mit einer historisch-kulturwissenschaftlichen Ausrichtung vergeben. Ausgezeichnet wurden die Doktorarbeiten "Hopping on or off the Water Wagon? The Temperance Movement in St. Paul, Minnesota 1848-1919" von Dr. Sabine N. Meyer (Amerikanistik) und "Musik als politischer Faktor. Konzepte, Intentionen und Praxis französischer Umerziehungs- und Kulturpolitik in Deutschland 1945-1949/50" von Dr. Andreas Linsenmann (Geschichte). Der Koordinationsausschuss des FSP Historische Kulturwissenschaften prämierte diese beiden Arbeiten aufgrund ihrer originellen Fragestellungen und der Erschließung eines neuen Forschungsfelds. Der Sprecher des Forschungsschwerpunkts Historische Kulturwissenschaften, Prof. Dr. Jörg Rogge, würdigte die ausgezeichneten Leistungen von Sabine Meyer und Andreas Linsenmann zudem im Hinblick auf den reflektierten Umgang mit historisch-kulturwissenschaftlichen Methoden.

Die Studie von Andreas Linsenmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Arbeitsbereichs Zeitgeschichte am Historischen Seminar der JGU, bietet wichtige Erkenntnisse zur Politik der Umerziehung nach 1945 und gibt darüber hinaus einen neuen Impuls zur Begriffsdefinition in dem komplexen und derzeit mit wachsender Forschungsdynamik untersuchten Themenfeld Musik und Politik.

Sabine Meyer, derzeit Lehrkraft für besondere Aufgaben in der Amerikanistik des Englischen Seminars der Universität Münster, zeigt in ihrer Studie zur Abstinenzbewegung im Bundesstaat Minnesota, dass die Kampagnen für oder gegen Alkohol dazu beitrugen, eine ethnische Identität zu konstruieren und zu konsolidieren. Sabine Meyer leistet dabei nicht nur einen wichtigen Forschungsbeitrag zur Identitätsbildung deutsch- und irischstämmiger Amerikaner, sondern auch zur Frauen- und Geschlechterforschung.