Akkreditierungsrat wählt im Rahmen der Experimentierklausel Kollegiales Audit der JGU aus

Kollegiales Audit soll Qualitätssicherung an JGU stärken und Impulse für Weiterentwicklung der Systemakkreditierung geben

30.03.2016

Der Akkreditierungsrat hat das "Kollegiale Audit" der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) als Projekt im Rahmen der Experimentierklausel angenommen. Damit ermöglicht der Akkreditierungsrat der JGU eine Weiterentwicklung ihrer Verfahren zur internen Qualitätssicherung wie auch der Ausgestaltung ihres Verfahrens der Systemakkreditierung. "Wir freuen uns sehr über das positive Gutachtervotum, in dem wir auch eine Bestätigung unseres als 'Mainzer Modell' bekannt gewordenen Wegs des Qualitätsmanagements sehen", erklärt die Vizepräsidentin für Studium und Lehre der JGU, Prof. Dr. Mechthild Dreyer. "Die Umsetzung des Projekts des Kollegialen Audits mit dem Ausbau eines Systems des kollegialen und reflektierenden Austauschs sowohl innerhalb der Universität als auch mit externen Partnerhochschulen wird zu einer weiteren Stärkung der Qualitätskultur an unserer Universität führen."

Als bundesweit erste Hochschule hat die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) im Jahr 2011 den Prozess der Systemakkreditierung erfolgreich absolviert und für ihr hochschuleigenes Qualitätssicherungssystem das offizielle Akkreditierungssiegel des Akkreditierungsrats erhalten. Seitdem kann die JGU mit ihrem universitätseigenen Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) Studiengänge selbstständig einrichten und akkreditieren – im Gegensatz zu den sonst an deutschen Hochschulen üblichen Programmakkreditierungen einzelner Studiengänge durch externe Agenturen. "Das Projekt 'Kollegiales Audit' wird die Vorteile von Systemakkreditierung und Audit zusammenführen", so der Leiter des ZQ, Prof. Dr. Uwe Schmidt. "Die durch die Systemakkreditierung extern zugewiesene institutionelle Selbständigkeit in Fragen der Qualitätssicherung und Steuerung wird mit einem Verfahren verbunden, das wie bei einem Quality Audit einen stärker Qualität entwickelnden Charakter aufweist. Im Vordergrund steht damit die kollegial beratende Perspektive." Das Verfahren des Kollegialen Audits soll sich im Sinne eines umfassenden Experiments sowohl auf die externen als auch die internen Verfahren der Qualitätssicherung beziehen und somit beide Verfahren miteinander verschränken. Es wird zunächst in Kooperation zwischen zwei Partneruniversitäten – der Universität Maastricht und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – erprobt und anschließend sukzessive auf weitere Kooperationspartner ausgeweitet. "Ziel ist", so die Vizepräsidentin, "auf europäischer Ebene Universitäten zu identifizieren, die mit Blick auf ihre spezifischen Bedarfe und Stärken komplementär sind. So können jeweils Themen adressiert werden, die für die Hochschulen mit Blick auf die Behebung vorhandener Desiderate nützlich sind."

Der als "Mainzer Modell" bekannt gewordene Weg des Qualitätsmanagements umfasst mit Forschung, Lehre und Verwaltung alle zentralen Aufgaben der Universität und integriert Hochschulsteuerung und -entwicklung, Evaluation und Akkreditierung in einem zukunftsweisenden Gesamtkonzept. Mit einem eigenständigen Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung verfügt die JGU über eine Einrichtung, die bundesweit in dieser Form einzigartig ist und ausreichende Reputation sowie Kompetenzen in unterschiedlichen Arbeitsfeldern aufweist. "Wir sehen uns durch den erneuten Erfolg in unseren Anstrengungen bestätigt, durch ein umfassendes System des internen Qualitätsmanagements zu einer kontinuierlichen Verbesserung unserer Leistungen in Lehre, Forschung und Verwaltung beizutragen", so die Vizepräsidentin.