Mainzer Antrag für Lehr-Lern-Forschungslabor in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung von Bund und Ländern zur Förderung empfohlen

Johannes Gutenberg-Universität Mainz forciert zukunftsorientierte Verschränkung von Studium und Praxis in der Lehramtsausbildung

23.09.2015

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist mit ihrem Antrag "Das Lehr-Lern-Forschungslabor – Ort zukunftsorientierter Kooperation in der Lehramtsausbildung" in der zweiten Runde der ersten Förderphase der von Bund und Ländern gemeinsam getragenen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" positiv begutachtet und zur Förderung empfohlen worden. Insgesamt waren in dieser Runde 53 Vorhabenbeschreibungen aus 14 Bundesländern eingegangen, von denen jetzt 30 Projekte als förderungswürdig bewertet wurden. "Die Empfehlung unseres Antrags in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung ist eine Bestätigung unserer Lehrstrategie, die dem Ziel einer hochwertigen Lehramtsausbildung verpflichtet ist, und des hohen Stellenwerts, die wir der Lehrerbildung an der JGU insgesamt einräumen", erklärt der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch. "Neben anwendungsnahen Studienelementen weist die Lehramtsausbildung an der JGU eine starke wissenschaftliche Orientierung auf und gewährt eine forschungsbasierte fachdidaktische Ausbildung, um die Lehrkräfte von morgen bestmöglich auf ihre verantwortungsvolle Berufstätigkeit vorzubereiten."

Die projektierten Lehr-Lern-Forschungslabore (LLF) an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sollen in der ersten Phase der Lehramtsausbildung angesetzt werden. Neben einer intensiven Theorie-Praxis-Verbindung mit einem Schwerpunkt auf der Entwicklung und Erprobung kognitiv aktivierender Aufgaben sollen sie den Ort für eine systematische Reflexion zu den in der universitären Lehramtsausbildung erworbenen Kompetenzen bieten – unter Berücksichtigung der aktuellen Bildungsforschung. Damit wird zudem die Gleichzeitigkeit von Berufs- und Forschungsorientierung gefördert. "Es geht uns insbesondere um die systematische Verknüpfung von Theorie und Praxis bereits in der ersten Phase der Lehramtsausbildung", betont Prof. Dr. Mechthild Dreyer, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der JGU, unter deren Federführung der Mainzer Antrag erarbeitet wurde. "Entsprechend verfolgt die Einrichtung von Lehr-Lern-Forschungslaboren zwei – mit Blick auf das Lehramtsstudium – wesentliche Zielsetzungen: Zum einen soll eine angemessene, institutionell verankerte Verknüpfung theoretischer und praktischer Kenntnisse und Erfahrungen unter Einbeziehung aller an der Lehramtsausbildung beteiligten Akteure etabliert werden, zum anderen soll der Erwerb von forschungsbasierten Kenntnissen und Kompetenzen gefördert werden, die zur Reflexionsfähigkeit der Lehr- und Lernpraxis im späteren Lehrerberuf befähigen."

Die bereits bestehende kontinuierliche Zusammenarbeit der an der Lehramtsausbildung beteiligten Einrichtungen und Akteure des Landes wird durch das an der JGU angesiedelte Zentrum für Lehrerbildung (ZfL) sichergestellt. Unterstützt wird das ZfL insbesondere durch das hiesige Zentrum für Bildungs- und Hochschulforschung (ZBH), das unter anderem auf empirische und theoretische Analysen von Bildungsprozessen und Bildungsinstitutionen, von Curricula und Lehr-Lern-Prozessen sowie von sozialen Veränderungen mit Auswirkungen auf die Bildungsinstitutionen spezialisiert ist, sowie die Expertise des Zentrums für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ).

Bis zum Jahr 2023 stellt der Bund für die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" bis zu 500 Millionen Euro bereit. Über die Auswahl der Projekte entschied ein 18-köpfiges Gremium. Ihm gehören Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der schulpraktischen Lehrerausbildung, der Studierenden sowie des Bundes und der Länder an. Bedingung der Förderung und damit der Zuwendung durch den Bund ist, dass die Sitzländer der betreffenden Hochschulen den § 7 der Bund-Länder-Vereinbarung vom 12. April 2013 zur gegenseitigen Anerkennung der Lehramtsabschlüsse und Studienleistungen vollständig umsetzen.