International Master in Sociolinguistics and Multilingualism gestartet

Studierende erhalten Masterabschluss der Universität Kaunas in Litauen und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

27.11.2013

Mit dem neuen sprachwissenschaftlichen Studiengang "International Master in Sociolinguistics and Multilingualism" ist zum Wintersemester 2013/2014 eine Kooperation der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) mit Universitäten in Litauen, Estland und Schweden gestartet. Für den ersten Durchgang haben sich Studierende aus Deutschland, Litauen und den USA eingeschrieben. Derzeit verbringen die Masterstudierenden das erste Semester an der Universität Kaunas in Litauen. Im Sommersemester 2014 werden sie in Mainz ihre Studien zu multilingualen und soziolinguistischen Themen fortsetzen.

Der neue internationale Masterstudiengang beruht auf dem Joint Degree Studienkonzept. Entsprechend erhalten Studierende einen internationalen Masterabschluss von zwei Universitäten: der Vytautas Magnus Universität Kaunas in Litauen und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach den ersten beiden Semestern an diesen Partneruniversitäten können die Studierenden ihr drittes Semester wahlweise an der Universität der Kooperationspartner Tartu in Estland oder Stockholm in Schweden verbringen. Im vierten Semester studieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann an der Heimat-Universität des Betreuers, meist Kaunas oder Mainz.

Die Studieninhalte behandeln multilinguale und soziolinguistische Themen des Sprachraums Ostsee, wie beispielsweise sprachliche Variation, Identität, Nationalsprachen im Vergleich zu Minderheiten- und Migrantensprachen, soziale, linguistische und regionale Einflussfaktoren, historisches Erbe, das Verhältnis zwischen Individuum, Gruppe, Nation und Gesellschaft und die daraus resultierende Beziehung von Sprachgebrauch und gesellschaftlicher Struktur. Durch den Fokus auf den Sprachraum Ostsee werden Sprachen verschiedener Sprachfamilien behandelt. Im Ostseeraum sind finno-ugrische, baltische und germanische Sprachen angesiedelt und bilden gemeinsam eine interessante Sprachlandschaft aus Klein- und Kleinstsprachen, die historisch eng miteinander verbunden sind und untereinander einen intensiven Kontakt pflegen.

Der Fokus des Studienprogramms liegt darauf, ein neues Verständnis von Multilingualismus und Soziolinguistik am Beispiel der nordischen und baltischen Länder zu vermitteln. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in verschiedener Hinsicht von dem Studium profitieren. Sie werden nicht nur ihre Sprachkenntnisse verbessern, sondern sind auch schon in Forschungsprojekte eingebunden und werden beispielsweise Mehrsprachigkeit in der Praxis erforschen", erklärt Prof. Dr. Anneli Sarhimaa vom Forschungs- und Lehrbereich Sprachen Nordeuropas und des Baltikums der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Die Möglichkeit, an unterschiedlichen Orten im Ausland zu studieren, ist außerdem eine gute Vorbereitung für die internationale und multilinguale Arbeitswelt", fügt Programmkoordinatorin Nora Kruse an.

Da sich der internationale Master als Zusatzangebot für Studierende aus linguistischen und/oder philologischen Bachelorstudiengängen versteht, sind nicht nur Studierende im Bereich Linguistik angesprochen. Auch ein Bachelorabschluss in Englischer Philologie, Germanistik, Romanistik oder Slawistik erfüllt die Voraussetzungen für den neuen internationalen Masterstudiengang.