Johannes Gutenberg-Universität Mainz startet internationalen Masterstudiengang in Sociolinguistics and Multilingualism

Studienkonzept mit Masterabschluss der litauischen Vytautas Magnus Universität Kaunas und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz beginnt im Oktober 2013

16.05.2013

Die Gesellschaft und unser gesamtes Leben werden stetig globaler. Durch schnelle Kommunikationswege, internationale Vernetzungen, aber auch durch Emigration, Immigration und internationale Berufspendler verwischen nationale und kulturelle Grenzen. Transmobilität und der interkulturelle Austausch sind unabdingbare Forderungen für nationale sowie internationale Unternehmen und Institutionen. Aus der wachsenden Migration und globalen Vernetzung resultiert eine Mehrsprachigkeit, die immer mehr an Bedeutung gewinnt – und mit ihr gegenseitiges Verständnis, Toleranz, Mobilität und Flexibilität.

Das neue internationale Masterstudium Sociolinguistics and Multilingualism, das zum Wintersemester 2013/2014 beginnt, setzt genau bei dieser Mehrsprachigkeit und Internationalisierung an. Es beruht auf dem Joint Degree Studienkonzept, das in Deutschland noch nicht weit verbreitet, international jedoch hoch angesehen ist. Studierende erhalten einen internationalen Masterabschluss von zwei Universitäten: der Vytautas Magnus Universität Kaunas in Litauen, an der die Studierenden das erste Semester verbringen, und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), an der das zweite Semester des viersemestrigen Studiengangs absolviert wird. Ihr drittes Semester verbringen die Studierenden wahlweise an der Universität der Kooperationspartner Tartu in Estland oder Stockholm in Schweden. Im vierten Semester studieren die Teilnehmer dann an der Heimat-Universität ihres Betreuers, zum großen Teil also in Mainz oder Kaunas, auf Antrag sind aber auch Tartu oder Stockholm möglich.

Im Fokus des Studienprogramms liegt die Vermittlung eines neuen Verständnisses von Multilingualismus und Soziolinguistik am Beispiel der nordischen und baltischen Länder. Thematiken wie sprachliche Variation, Nationalsprachen im Vergleich zu Minderheiten- und Migrantensprachen, das Verhältnis zwischen Individuum, Gruppe, Nation und Gesellschaft und die daraus resultierende Beziehung von Sprachgebrauch und gesellschaftlicher Struktur prägen das Studium. Die vielfältige und dynamische europäische Sprachlandschaft mit immer mehr multilingualen Sprechern steht dabei im Zentrum der Forschung.

Durch die zwei Auslandssemester sammeln die Masterstudierenden interkulturelle Kompetenzen und Erfahrungen und erhalten außerdem Fremdsprachenkompetenzen in weniger verbreiteten Sprachen wie Litauisch und Estnisch. Studierende erfahren durch das Studium ihre eigene Mehrsprachigkeit und erhalten internationale Mobilität, die sie während und nach dem Studium prägt und hervorragend auf die internationale und multilinguale Arbeitswelt vorbereitet.