Carola Lentz vom Institut für Ethnologie und Afrikastudien wird neue Vorsitzende der DGV
29.09.2011
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde (DGV) kommt für die nächsten zwei Jahre ans Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). Neue DGV-Vorsitzende wird die Mainzer Ethnologin Prof. Dr. Carola Lentz. Zum ersten Mal seit der Zeit von 1969-1973, während der der Mainzer Ethnologieprofessor Ernst Wilhelm Müller die Geschicke der DGV lenkte, geht der Vorsitz wieder an das Institut für Ethnologie und Afrikastudien der JGU über. Mit Carola Lentz wurde nun zum dritten Mal in der über 80-jährigen Geschichte der DGV eine Frau zur Vorsitzenden gewählt – nach Ulla Johansen (Amtszeit 1985-1989) und Brigitta Hauser-Schäublin (Amtszeit 1999-2001).
Die DGV ist mit über 570 Mitgliedern die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Ethnologie in Deutschland. Neben dem regelmäßigen Austausch in über 25 Arbeits- und Regionalgruppen besteht ihre wissenschaftliche Tätigkeit in der Ausrichtung von Kongressen und der Herausgabe der 1869 gegründeten Zeitschrift für Ethnologie (zusammen mit der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte), einer der ältesten ethnologischen Zeitschriften weltweit. Sitz der Gesellschaft ist Frankfurt am Main, dort erfolgte nach der Wiedergründung 1947 die Eintragung ins Vereinsregister. Der Vorstandssitz wechselt im zwei- oder vierjährigen Rhythmus zwischen Universitäten in Deutschland und siedelt nun für die Legislatur 2011-2013 nach Mainz über.
Das Institut für Ethnologie und Afrikastudien der JGU ist eine interdisziplinäre Einrichtung, an der seit dem Wintersemester 2008/2009 der Bachelorstudiengang Ethnologie und Afrikastudien angeboten wird. Ab dem Wintersemester 2011/2012 wird dieser durch ein Master-Studium Ethnologie ergänzt. Das Institut zeichnet sich durch eine in Deutschland einmalige Bandbreite der Lehr- und Forschungsaktivitäten aus, die nicht nur die klassischen Themen der Ethnologie, sondern auch Entwicklungssoziologie und -politik und die moderne populäre Kultur (vor allem Literatur, Musik, Theater und Film) sowie die Sprachen Afrikas umfassen. Dabei gilt das besondere Interesse der Lehre und Forschung dem zeitgenössischen Afrika. Großer Wert wird auf die Zusammenarbeit mit afrikanischen Kollegen gelegt. Außerdem zeichnet sich das Institut durch eine hohe Forschungsintensität aus, was sich nicht nur in der Höhe der eingeworbenen Drittmittel niederschlägt, sondern vor allem auch darin, dass Forschung und Lehre eng miteinander verknüpft sind und fortgeschrittene Studierende in Forschungsprojekte einbezogen werden.