Computergestützte Modelle helfen bei Wettkampfvorbereitung
13.10.2009
"Höher, schneller, weiter" – dieses Motto gilt nicht mehr nur im Spitzensport. Auch im Breitensport versuchen Sportler, sich ständig zu verbessern. Vor allem das Laufen hat in den letzten Jahren einen enormen Boom erfahren. So nahmen am diesjährigen München Marathon insgesamt mehr als 10.000 Läuferinnen und Läufer teil. Stefan Endler, Doktorand in der Arbeitsgruppe Sportinformatik am Institut für Informatik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), war einer von 6.472 Teilnehmern für die Marathondistanz. Das Besondere: Endler lief "nach Plan" – und erzielte seine persönliche Bestzeit. Den Plan gab PerPot vor, das von Prof. Dr. Jürgen Perl vom Institut für Informatik der JGU für die Trainings- und Wettkampfoptimierung entwickelte "Performance Potential Metamodell". Die Mainzer Arbeitsgruppe Sportinformatik feiert nun diesen sensationellen Erfolg.
Endlers Wettkampfvorbereitung mithilfe von PerPot war in den letzten zehn Wochen in einem Online-Trainingsblog zu verfolgen. Zum Trainingsbeginn stand das ergeizige Ziel von 2:48:00 Stunden im Raum. Die individuellen Trainingsdaten führten nach sechs Wochen zu einer Korrektur auf volle drei Stunden, in denen der Marathon zu absolvieren war. Zwei Tage vor dem Marathon ergaben die Analysen von PerPot eine neue Zeit: 2:57:00 Stunden. So schnell war Stefan Endler die Marathondistanz noch nie gelaufen. Tatsächlich kam er mit der Startnummer 355 nach 2:56:54 Stunden im Münchner Olympiastadion ins Ziel, mit einer Abweichung von nur 6 Sekunden zum errechneten PerPot-Ergebnis.
Dies macht deutlich, wie gut computergestützte Modelle inzwischen helfen können, Training und Wettkampf ohne Unterforderung und ohne Überforderung optimal auf den Punkt der individuellen Leistungsfähigkeit einzustellen.