Fach- und länderübergreifende Zusammenarbeit hat Analytik in der Magnetresonanztomografie für Medizin und Forschung auf entscheidende Weise verbessert
17.02.2022
Der "Erwin-Schrödinger-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes" des Jahres 2021 geht an ein internationales Team am Helmholtz-Institut Mainz (HIM) für wichtige Fortschritte auf dem Gebiet der Magnetresonanztomografie (MRT). Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Die Gruppe um Prof. Dr. Dmitry Budker, Professor für Experimentelle Atomphysik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und Sektionsleiter am HIM, entwickelte eine Technik, mit der die hyperpolarisierte Magnetresonanztomografie verbessert werden kann. Die neue Technik zur Beobachtung von Stoffwechselprozessen im Körper verspricht wesentlich günstiger und einfacher zu sein als bisherige Verfahren. Die MRT oder Kernspintomografie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Standardmethode für medizinische Untersuchungen entwickelt. Mit ihr lassen sich Weichteile des Körpers wie das Gehirn, Bandscheiben oder auch die Bildung von Tumoren untersuchen.
Für die Erzeugung eines neu entwickelten und verbesserten Kontrastmittels für die MRT mit Wasserstoffgas erhalten nach Angaben der Helmholtz-Gemeinschaft und des Stifterverbandes folgende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den "Erwin-Schrödinger-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes" 2021: Dmitry Budker (Physiker, HIM), James Eills (Chemiker, HIM), John Blanchard (Chemiker, HIM), Danila Barskiy (Physikochemiker, HIM), Kerstin Münnemann (Chemikerin, Universität Kaiserslautern), Francesca Reineri (Chemikerin, Universität Turin), Eleonora Cavallari (Pharmazeutische und Biomolekularwissenschaftlerin, Universität Turin), Silvio Aime (Biowissenschaftler, Universität Turin), Gerd Buntkowsky (Physikochemiker, TU Darmstadt), Stephan Knecht (Physiker, TU Darmstadt), Malcolm H. Levitt (Chemiker, Universität Southampton) und Laurynas Dagys (Chemiker, Universität Southampton).
"Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung für unsere Forschungskooperation, bei der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Disziplinen zusammengearbeitet haben", sagt Dmitry Budker. Die offizielle Preisvergabe ist für September 2022 geplant.
Das Helmholtz-Institut Mainz wurde 2009 von dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) gegründet, um die langjährige Kooperation der beiden Institutionen weiter zu stärken. An seinem Standort in Mainz befasst sich das HIM mit Fragen zur Struktur, Symmetrie und Stabilität von Materie und Antimaterie in experimentellen und theoretischen Untersuchungen. Die Grundfinanzierung erfolgt durch den Bund und das Land Rheinland-Pfalz. Die JGU unterstützt das HIM durch die Bereitstellung von Infrastruktur.