Kooperationsprojekt zur Unterstützung der europäischen Buchbranche, insbesondere der Buchmessen, wird für weitere dreieinhalb Jahre gefördert
23.03.2021
Die Mainzer Buchwissenschaft ist als akademischer Partner am Kooperationsprojekt Aldus Up beteiligt, einem Netzwerk, das die Internationalisierung der Buchbranche und Innovationen für Buchmessen fördert. Ein besonderer Fokus von Aldus Up liegt auf dem digitalen Wandel. Das Projekt ist im September 2020 gestartet und wird im Rahmen des Programms "Creative Europe" von der Europäischen Kommission für einen Zeitraum von 42 Monaten bis Februar 2024 kofinanziert. Aldus Up baut auf den erfolgreichen Erfahrungen des Vorgängerprojekts "Aldus" auf, für das sich schon ein Netzwerk europäischer Buchmessen zusammengeschlossen hatte. "Die Corona-Krise gibt Aldus Up eine noch größere Relevanz, insbesondere im Hinblick auf die weiteren Digitalisierungsschritte der Branche, die sich nicht zuletzt auch auf die Buchmessen niederschlagen dürften", so Prof. Dr. Christoph Bläsi von der Abteilung Buchwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). An dem Projekt sind ferner der Italienische Verlegerverband als Projektleiter und verschiedene europäische Buchmessen, Verlegerverbände sowie Stiftungen beteiligt.
Aldus Up wird Studien und Initiativen entwickeln, die sich mit zentralen Themen der Buchbranche befassen: Trends und Förderung von Übersetzungen in Europa, Veränderungen der Lesegewohnheiten mit einem besonderen Augenmerk auf die Auswirkungen der Digitalisierung, Innovationen für die Leseförderung, neue Modelle für Buchmessen zur Entwicklung und Ansprache ihres Publikums und die Erhöhung der Inklusion für bestimmte Zielgruppen, insbesondere Sehbehinderte.
Künftige Studien sollen neue Erkenntnisse über die europäische Buchbranche liefern
Als akademischer Partner des Projekts stellt die Hauptaufgabe der Mainzer Buchwissenschaft die Konzeptionierung, Koordination und – in Zusammenarbeit mit anderen Partnern – auch die Umsetzung von verschiedenen Studien dar, die der Gewinnung neuer Erkenntnisse in Bezug auf die europäische Buchbranche dienen. Studienergebnisse sowie weitere von Aldus Up produzierte Wissensinhalte werden im Rahmen von speziellen Events auf den verschiedenen europäischen Buchmessen präsentiert und online auf dem Knowledge Hub von Aldus Up zur Verfügung gestellt.
"Als das Projekt Aldus Up 2019 beantragt wurde, konnte noch niemand an die Corona-Pandemie denken", so Buchwissenschaftler Prof. Dr. Christoph Bläsi zur veränderten Situation. "Die Herausforderungen, die die Pandemie jetzt an Buchmessen stellt und die nicht zuletzt digitale Kanäle auch auf Dauer zu einem noch wichtigeren Standbein dieser Messen machen dürften, haben die Relevanz von Aldus Up noch einmal deutlich erhöht." Bläsi leitet ein Teilprojekt von Aldus Up, in dem – neben zentralen Studien zu Übersetzungen und dem Leseverhalten – unter anderem eine Studie zur Barrierefreiheit digitaler Messeangebote entstehen wird und eine weitere zu Maßnahmen, die helfen, verschiedene Kundengruppen wie Verlage oder Leserinnen und Leser enger an Buchmessen zu binden.
Zu den Projektpartnern zählen der Italienische Verlegerverband (AIE) als Projektkoordinator, der Europäische Verlegerverband (FEP), die Verlegerverbände von Flandern (Boek.be), Litauen (LLA), Lettland (LGA), Portugal (APEL), Rumänien (AER) und Norwegen (NPA), die Buchmessen in Frankfurt, Bologna, Wien und Rom, die LIA-Stiftung und die Germán Sánchez Ruipérez-Stiftung (FGSR).