Vernetzung und Kooperation zur Klärung offener Fragen rund um das Thema Rechtssicherheit für Open Access
12.03.2021
GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄT DUISBURG-ESSEN, DER IST-HOCHSCHULE FÜR MANAGEMENT UND DER JOHANNES GUTENBERG-UNIVERSITÄT MAINZ
Sie werden schneller gefunden, haben mehr Reichweite und bieten freien Zugang zu Wissen: Open-Access-Publikationen. Doch oft fehlen Standards für die Veröffentlichung. Das neue Verbundforschungspojekt "AuROA – Autor:innen und Rechtssicherheit für Open Access" unter Leitung der Bibliothek der Universität Duisburg-Essen (UDE) möchte das für Literatur in den Geistes- und Sozialwissenschaften ändern. Dafür arbeitet die Universitätsbibliothek der UDE zwei Jahre lang eng mit der Abteilung Buchwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und dem Fachbereich Kommunikation und Wirtschaft der IST-Hochschule in Düsseldorf zusammen. "In den Geistes- und Sozialwissenschaften ist Open Access noch nicht sehr verbreitet, dabei bietet es viele Vorteile wie weltweite Sichtbarkeit, kostenlose Nutzungsmöglichkeit und Langzeitverfügbarkeit", so Dorothee Graf, die das Projekt für die UDE leitet.
Open Access breitet sich aus, wirft aber noch immer rechtliche Fragen auf. Auch verschiedene Interessen kollidieren, wenn es um die freie Verfügbarkeit von wissenschaftlichen Publikationen geht. Deshalb ist den Partnerinnen und Partner die Vernetzung und Kooperation wichtig. In mehreren Workshops werden unterschiedliche Perspektiven, Interessen, Wünsche und Sorgen von Buchhandel, Verlagen, Bibliotheken, Forschenden, Lehrenden sowie Autorinnen und Autoren zusammengebracht.
"Wichtig ist uns auch die Diskussion von Qualitätskriterien wissenschaftlicher Texte, die durch Veränderungen im Zusammenhang mit Open Access oft zum Thema werden", so Prof. Dr. Christoph Bläsi, Professor für Buchwissenschaft an der JGU. Dies geschieht unter anderem in Zusammenarbeit mit der Enable!-Community, einem bestehenden Interessensverband von Bibliotheken, Verlagen und Autoren für Open Access.
Das Projekt soll die Publikationsabläufe von Büchern im Open Access standardisieren und damit vereinfachen. Die Ergebnisse fließen ein in modulare Musterverträge, die mit einer Kanzlei erarbeitet werden. "Sie sollen sowohl der vielfältigen Verlagslandschaft in den Geisteswissenschaften gerecht werden und diese erhalten, als auch Rechtssicherheit für alle Beteiligten schaffen", so Prof. Dr. Miriam Goetz, Professorin für Medienmanagement an der IST-Hochschule.
Ihr Kollege Dr. Matthias Johannes Bauer, Professor für Kommunikationsmanagement, ergänzt: "Open Access ist ein wichtiger Baustein für den öffentlichen Zugang zu wissenschaftlichen Erkenntnissen – und entscheidend für den Erfolg von Open Access ist die Verbreitung des hierfür nötigen Wissens und der notwendigen Werkzeuge." Die Musterverträge stehen anschließend frei zur Verfügung; Schulungen und ein Kommunikationskonzept sollen folgen.
Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter der Förderrichtlinie "Zur Beschleunigung der Transformation zu Open Access" gefördert mit dem Ziel, dass bis 2025 70 Prozent aller neu erscheinenden wissenschaftlichen Publikationen ausschließlich oder zusätzlich Open Access veröffentlicht werden.