Neueinschreibungen mit knapp 6.000 leicht rückläufig / JGU rechnet mit insgesamt 31.700 Studierenden
11.10.2017
Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) rechnet zum Start des Wintersemesters 2017/2018 mit knapp 6.000 Einschreibungen im 1. Fachsemester eines grundständigen Studiengangs oder eines weiterführenden Masterstudiengangs. Damit liegt die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger auf Vorjahresniveau (Wintersemester 2016/2017: 5.936 Studierende im 1. Fachsemester). Nahezu konstant ist ebenfalls die Zahl derjenigen Studierenden, die an der JGU erstmals mit einem grundständigen Studium beginnen. Bis zum Start der Einführungswoche am 9. Oktober 2017 waren etwas mehr als 3.500 Studierende im ersten Hochschulsemester eingeschrieben; ihre Zahl wird sich voraussichtlich bis zum Vorlesungsbeginn noch erhöhen. Im Vorjahr nahmen 3.753 Studierende ein Studium im 1. Hochschulsemester auf. Insgesamt sind im Wintersemester 2017/2018 voraussichtlich rund 31.700 Studierende eingeschrieben.
"Nach wie vor bewegen wir uns mit diesen Studierendenzahlen auf einem hohen Niveau", so der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. "Gerade auch vor dem Hintergrund bundesweiter Trends ist allerdings damit zu rechnen, dass sich die Studierendenzahlen der JGU mittelfristig auf einem etwas niedrigeren Niveau stabilisieren werden." So hat sich in diesem Wintersemester gegenüber dem Vorjahr die Gesamtstudierendenzahl um rund 800 Studierende reduziert. Dies führt der Präsident vor allem auf die auslaufenden Magister- und Diplomstudiengänge zurück: "Etwa 2.500 Studierende dieser Altstudiengänge haben ihr Studium in den letzten zwei Jahren erfolgreich abgeschlossen oder setzen ihr Studium in einem der neuen Studiengänge fort." Bei der Analyse ist auch zu berücksichtigen, dass im Zeitraum zwischen 2008 und 2014 durch doppelte Abiturjahrgänge in mehreren Bundesländern sowie durch die Aussetzung der Wehrpflicht bundesweit ein enormer Anstieg der Studierendenzahlen an Universitäten zu verzeichnen war – von 1,34 auf 1,67 Millionen. Seither steigen die Studierendenzahlen an Universitäten nur noch geringfügig an (Wintersemester 2016/2017: 1,75 Millionen). Hinzu kommt, dass im Hinblick auf die demografische Entwicklung künftig sinkende Studierendenzahlen zu erwarten sind. So ist beispielsweise die Zahl der Einschreibungen im 1. Hochschulsemester zwischen den Wintersemestern 2011/2012 und 2016/2017 an den Universitäten bundesweit um knapp 20.000 zurückgegangen.
Studiengänge überwiegend frei zugänglich
Im Wintersemester 2017/2018 ermöglicht die JGU die Einschreibung in insgesamt
264 Studiengänge. Hiervon sind 119 grundständige Studiengänge (Bachelor, Staatsexamen, Magister theologiae), 132 weiterführende Master- sowie sieben weiterbildende und sechs Aufbaustudiengänge. Von diesen 264 Studiengängen sind insgesamt 76 zulassungsbeschränkt (einschließlich Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie). Die überwiegende Zahl der Studiengänge an der JGU ist nach wie vor frei zugänglich, also ohne Numerus clausus. Zudem hat die JGU angesichts der bleibend hohen Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern von rund 20.000 ihre Studienplatzkapazitäten in einigen Studiengängen nochmals ausgeweitet. "Wir sehen damit unsere Universität auf einem guten Weg, der nach wie vor starken Nachfrage nach einem Studium in möglichst weitem Umfang gerecht zu werden", so der Präsident. "Denn es ist uns ein Anliegen, grundsätzlich den freien Zugang zum grundständigen Studium sowie zum weiterführenden Masterstudium zu ermöglichen."
Zu den besonders nachgefragten grundständigen Studiengängen mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen zählen gemessen an der Anzahl der Bewerbungen je angebotenem Studienplatz die Psychologie (B.Sc.; 42 Bewerbungen je Studienplatz), die Molekulare Biologie (B.Sc.; 32 Bewerbungen je Studienplatz), Audiovisuelles Publizieren (B.A. Beifach; 27 Bewerbungen je Studienplatz) und Biologie (B.Ed.; 17 Bewerbungen je Studienplatz). Bei den Masterstudiengängen führen diese Rangliste die Studiengänge Psychologie (M.Sc.; 26 Bewerbungen je Studienplatz) und Unternehmenskommunikation (M.A.; 12 Bewerbungen je Studienplatz) an.
Gemessen an den Einschreibungen im 1. Fachsemester sind die grundständigen Studiengänge der Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.) mit 370 Studienplätzen, der Rechtswissenschaft (Staatsexamen) mit rund 360 Studienplätzen und sowie die Lehramtsfächer Deutsch und Englisch (B.Ed., rund 230 bzw. 250 Einschreibungen) führend, bei den Masterstudiengängen Management (M.Sc., rund 130 Einschreibungen) und Erziehungswissenschaft (M.A., rund 60 Einschreibungen). Stark nachgefragt sind nach wie vor die Staatsexamensstudiengänge Medizin und Zahnmedizin, deren Studienplätze bundesweit zentral durch die Stiftung für Hochschulzulassung vergeben werden.
Finanzierungsmittel für zusätzliche Lehrende
Mit der Bereitstellung der finanziellen Mittel des Hochschulpakts, die zudem durch umfangreiche Mittel im Rahmen des "Qualitätspakts Lehre" ergänzt werden, tragen der Bund und das Land effektiv zur nachhaltigen Verbesserung der Studienbedingungen an den rheinland-pfälzischen Hochschulen bei. Insgesamt finanziert die Hochschule in diesem Jahr 207 Stellen aus Mitteln des Hochschulpakts; hiervon stehen rund 163 unmittelbar für die Lehre zur Verfügung, mit den anderen Stellen wird die Infrastruktur rund um das Studium gestärkt. Hinzu kommen 44 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Qualitätspakt Lehre geförderte Stellen, die unter anderem Studierende durch ein breit gefächertes Beratungsangebot, etwa in Form von Tutorien, Mentoring und Lernwerkstätten, entlang des "student life cycle" unterstützen, ein erfolgreiches Studium zu absolvieren. "Insbesondere die Studienbüros und Prüfungsämter sowie die Beratungseinrichtungen haben an der JGU einen besonders hohen Stellenwert. Denn sie tragen wesentlich dazu bei, dass die an unserer Universität eingeschriebenen Studierenden ein qualitativ hochwertiges und verzögerungsfreies Studium absolvieren können. Der Hochschulpakt des Bundes und des Landes ermöglicht es der JGU, diese Aufgabe sachgerecht gestalten und autonom steuern zu können", bestätigt der Präsident den seitens der Hochschulpolitik eingeschlagenen Weg.