Wulf Vater-Dihydropyridine-Forschungspreis 2019 geht an Andreas Hilgeroth von der Universität Halle-Wittenberg

Auszeichnung für Entwicklung neuer, innovativer 1,4-Dihydropyridine

19.11.2019

Die Wulf Vater-Stiftung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ehrt Prof. Dr. Andreas Hilgeroth vom Institut für Pharmazie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit dem Wulf Vater-Dihydropyridine-Forschungspreis 2019. Der Wissenschaftler erhielt den Forschungspreis für die Entwicklung neuer, innovativer 1,4-Dihydropyridine, die – nicht wie die klassischen Calciumkanal-Blocker – zur Behandlung des Bluthochdrucks und der koronaren Herzkrankheit eingesetzt werden, sondern Resistenzentwicklungen gegen die gängigen Tuberkulose-Antibiotika ("Antituberkulotica", zum Beispiel Isoniacid) erheblich abschwächen und damit deren Wirksamkeit verstärken können. Erzielt wird diese Wirkung durch eine Hemmung von Pumpen, sogenannten "mycobakteriellen Effluxpumpen", die Antituberkulotica aus dem Bakterieninneren nach außen transportieren. Hierdurch kann deren Wirksamkeit deutlich verbessert werden. Prof. Dr. Andreas Hilgeroth forscht und lehrt am Institut für Pharmazie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Der Fokus seiner Forschungsinteressen liegt in der Entwicklung neuer Wirkstoffe.

Die jährliche Auslobung des Dihydropyridine-Forschungspreises wird über die 1996 durch Dr. Wulf Vater an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz errichtete Stiftung ermöglicht. Sie dient der Förderung der mit seinem wissenschaftlichen Lebenswerk untrennbar verbundenen Grundlagenforschung und der therapeutischen Anwendung der Dihydropyridine. Der Pharmakologe Dr. Wulf Vater entwickelte zusammen mit dem Chemiker Dr. Friedrich Bossert vor mehr als 50 Jahren ein Präparat zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das ein neues Zeitalter zur Behandlung dieser Erkrankungen eingeleitet hat.