DFH fördert das deutsch-französische Doktorandenkolleg "Kultur, Ethik und Philosophie der Medizin"
15.01.2009
"Einen interkulturellen Diskurs über Fragen und Probleme an der Schnittfläche zwischen Medizin, Lebenswissenschaften, Technologie, Kultur und Gesellschaft zu etablieren, ist das wissenschaftliche Hauptziel unserer Kooperation", sagt Prof. Dr. Norbert W. Paul, Leiter des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, über das im letzten Jahr neu eingerichtete deutsch-französische Doktorandenkolleg "Kultur, Ethik und Philosophie der Medizin". Zusammen mit dem Fachbereich Philosophie der renommierten École Normale Supérieure in Paris unter der Leitung von Prof. Claude Debru sowie der École doctorale der Université Paris VII Denis Diderot bildet das Mainzer Institut engagierte Doktorandinnen und Doktoranden aus.
"Das Besondere an dem Doktorandenkolleg ist der individuelle Charakter des Programms", erklärt Dr. Lara Huber, Wissenschaftlerin am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und maßgeblich an der Organisation des Kollegs beteiligt. Jeder Doktorand und jede Doktorandin bekommt einen Mentor oder eine Mentorin an die Seite gestellt. Gemeinsam arbeiten sie ein Konzept aus, dass sowohl die Qualität der Forschung als auch die Fortentwicklung des Doktoranden beziehungsweise der Doktorandin im Blick hat. Integraler Bestandteil dessen ist nicht nur die Teilnahme an den Promotionsstudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und an klinisch-ethischen Fallseminaren, sondern vor allem Forschungsaufenthalte in Paris, die zwischen 15 Tagen und 18 Monaten andauern können. Jährlich stattfindende binationale Summerschools und Kolloquien runden das Programm ab. Finanziell unterstützt werden die Doktoranden und Doktorandinnen sowie die Institute in Mainz und Paris dabei von der deutsch-französischen Hochschule DFH.
Durch den starken Forschungsbezug und die intensive, individuelle Betreuung wird die Anfertigung der Dissertation durch die Doktoranden methodisch fundiert begleitet. Die unterschiedlichen Forschungs- und Lehrkulturen in Deutschland und Frankreich bilden zugleich selbst einen Schwerpunkt des binationalen Doktorandenkollegs. Diese zu erkunden, ist ein besonderer Anreiz für Lara Kutschenko, Doktorandin am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Teilnehmerin am neuen Kolleg: "Während der Promotion Auslandserfahrungen zu sammeln, die inhaltlich so gut auf meine Forschungsinteressen abgestimmt sind, ist ein absoluter Glücksfall."
Ähnlich vielseitig wie die Doktorandenausbildung ist auch die Zielgruppe des Kollegs, das für Promovenden in den Geschichtswissenschaften, in der Philosophie, in den Kultur- und Sozialwissenschaften sowie in der Medizin und den Lebenswissenschaften offensteht.