Walter Bisang zum Mitglied der Academia Europaea gewählt

Wissenschaftliche Gesellschaft nimmt Sprachwissenschaftler der JGU als ordentliches Mitglied in der geisteswissenschaftlichen Klasse auf

13.07.2016

Der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Walter Bisang von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ist zum ordentlichen Mitglied der Academia Europaea gewählt worden. Seine Aufnahme erfolgt in die geisteswissenschaftliche Klasse der Akademie, die sich mit Sitz in London für die Förderung von Bildung und Wissenschaft weltweit einsetzt. Zu den derzeit rund 3.500 Mitgliedern der Akademie gehören international führende Wissenschaftler, darunter zahlreiche Nobelpreisträger. "Die Aufnahme bedeutet für mich nicht nur eine große Anerkennung meiner forscherischen Arbeit, sondern auch eine wertvolle Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch von Ideen und damit zur Entwicklung neuer und weiterführender Modelle und Konzepte", sagte Bisang zu der Auszeichnung.

Walter Bisang, geboren 1959 in Zürich, ist seit 1992 Professor für Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft an der JGU und forscht hier zur weltweiten strukturellen Vielfalt in der menschlichen Sprache. Von 1999 bis 2008 war er Sprecher des Sonderforschungsbereiches 295 "Kulturelle und sprachliche Kontakte" und von 2009 bis 2015 Sprecher des Forschungszentrums SoCuM, das der interdisziplinären Forschungskooperation zwischen den Sozial- und Kulturwissenschaften an der Universität Mainz dient. Walter Bisang hatte Gastprofessuren in Bangkok, Hongkong, Melbourne und Paris, sowie in China und Nigeria inne. Er ist Mitglied im Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für Sonderforschungsbereiche.

Seine Forschungsinteressen liegen in der Frage nach Regelmäßigkeiten und Mustern, die sich in der enormen sprachlichen Vielfalt erkennen lassen. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt den Sprachen Ost- und Südostasiens, zu deren strukturellen Besonderheiten im Vergleich mit Sprachen anderer Weltregionen er wesentliche Beiträge geleistet hat. Dabei verknüpft er Aspekte des kulturellen und sprachlichen Kontakts mit sprachtheoretischen Zugängen. Gegenwärtig konzentriert sich seine Forschung auf Fragen der sprachlichen Komplexität und der historischen Entwicklung grammatischer Strukturen (Grammatikalisierung).