Sachspenden im Wert von rund 25.000 Euro übergeben
25.06.2015
Mit der Hirnstammaudiometrie beziehungsweise BERA-Methode (Brainstem Electric Response Audiometry) lassen sich Nervenreaktionen untersuchen, die bei der Verarbeitung von Hörreizen im Hörnerven und im Hirnstamm stattfinden. Die Methode kommt bereits bei Neugeborenen nach einem auffälligen Neugeborenen-Hörscreening zur weiterführenden Hördiagnostik zum Einsatz. Der Verein Menschen für Kinder e.V. hat dem Schwerpunkt Kommunikationsstörungen der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz eine neue Messapparatur gespendet, mit der sich diese Untersuchungen durchführen lassen. Der Wert des medizinischen Geräts beläuft sich auf 18.000 Euro. Darüber hinaus übergab Menschen für Kinder e.V. zwei Spezialendoskope im Gesamtwert von 7.000 Euro.
"Hörstörungen im Kindes- und Jugendalter frühestmöglich zu diagnostizieren, ist eine ganz zentrale Aufgabe des Schwerpunkts für Kommunikationsstörungen. In diesem Zusammenhang spielt die BERA-Untersuchungsmethode eine wichtige Rolle. Denn sie erlaubt eine Einschätzung des Hörvermögens bis zum Hirnstammbereich. Wir freuen uns daher sehr über die Spende des Vereins Menschen für Kinder", so die Leiterin des Schwerpunkts für Kommunikationsstörungen, Dr. Anne Läßig.
Bislang war der Schwerpunkt Kommunikationsstörungen nur im Besitz eines derartigen BERA-Gerätes. "Dieses wurde in enger Taktung verwendet, Paralleluntersuchungen waren uns zeitlich nicht möglich", so Läßig. "Das neue BERA-Gerät ermöglicht ebenfalls die Ableitung von sogenannten Notched Noise-Reizen, Chirp-Reizen, ASSR-Reizen und verschiedener Otoakustischer Emissionen. Damit erweitert das Gerät unsere Flexibilität und auch unsere Kapazitäten in der Hördiagnostik bei Säuglingen und Kleinkindern."
Die BERA-Untersuchungen erfolgen in einer akustisch ruhigen und elektrisch ausreichend abgeschirmten Umgebung am schlafenden oder sehr ruhigen Patienten oder aber in Narkose. Insbesondere die vom Schwerpunkt für Kommunikationsstörungen durchgeführten frequenzbezogenen BERA-Untersuchungen finden aber nicht nur in der Diagnostik Anwendung. Vielmehr dienen sie auch zur Feinanpassung einer notwendigen Hörgeräteversorgung bei sehr kleinen oder in der Entwicklung verzögerten – beispielsweise mehrfach behinderten – Kindern. Zur Beurteilung unterschiedlicher Fragestellungen werden verschiedene akustische Reize verwendet.