Michael Jansky übernimmt auch Leitung des Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie
08.12.2015
Der Hausarzt ist die erste Anlaufstelle bei vielen gesundheitlichen Problemen. Er ist es, der erforderlichenfalls an einen spezifischen Facharzt überweist. Somit spielt die Allgemeinmedizin eine zentrale Rolle in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Um die Allgemeinmedizin innerhalb des Studiums der Humanmedizin in Mainz nachhaltig weiter zu stärken, hat die Universitätsmedizin Mainz eine Professur für Allgemeinmedizin neu eingerichtet. Diese Professur wurde mit Prof. Dr. Michael Jansky besetzt, der ab 2016 auch Direktor des Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie wird, dessen Gründung der Aufsichtsrat der Universitätsmedizin Mainz beschlossen hat. Im Beisein der rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerin, Vera Reiß, und der rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, wurde Prof. Dr. Miachel Jansky offiziell vorgestellt.
Mit Prof. Dr. Michael Jansky konnte ein ausgewiesener und anerkannter Allgemeinmediziner für die Professur gewonnen werden. Er leitet seit Jahren eine eigene hausärztliche Praxis, war bereits erfolgreich in Lehre und Forschung an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) tätig und ist so Garant dafür, dass die Allgemeinmedizin innerhalb des Studiums der Humanmedizin in Mainz nachhaltig weiter gestärkt wird. Als Direktor des im Januar startenden Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie wird er die praktische allgemeinmedizinische Tätigkeit in der eigenen Praxis mit der Leitung des neuen Zentrums kombinieren. Dies hat den Vorteil, dass aktuelle Entwicklungen des Fachs zeitnah in die Ausbildung der Studierenden einfließen und eine hohe Orientierung an der täglichen allgemeinmedizinischen Praxis zu erwarten ist. Sowohl eine praxisorientierte Lehre als auch eine praxisorientierte allgemeinmedizinische Forschung werden zentrale Eckpfeiler des neuen Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie sein.
Wissenschaftsministerin Vera Reiß unterstrich, die Bedeutung der Allgemeinmedizin in der universitären Ausbildung sei mit jeder Änderung der Approbationsordnung in den letzten Jahren weiter gewachsen. "Mit dem Mainzer Modell setzen wir seit Jahren erfolgreich auf den klaren Praxisbezug und den fächerübergreifenden interdisziplinären Ansatz bei der Ausbildung in der Allgemeinmedizin. Die neue Professur wird die Anziehungskraft dieses medizinischen Fachgebiets für die Studierenden weiter steigern, was ganz im Sinne der Landesregierung ist. Mit Prof. Dr. Michael Jansky konnte ein anerkannter und ausgewiesener Fachmann für die neue Professur gewonnen werden, der an der Universitätsmedizin Mainz bereits einiges auf diesem Feld bewegt hat", so Reiß. Die Ministerin dankte zudem den vielen Allgemeinmedizinerinnen und -medizinern, die als Lehrbeauftragte das Mainzer Modell mit Leben füllen, den Studierenden detaillierte Einblicke in den hausärztlichen Alltag bieten und die allgemeinmedizinische Ausbildung sicherstellen.
"In einer älter werdenden Gesellschaft brauchen wir eine gute wohnortnahe hausärztliche Versorgung. Zugleich erfordert die Vielseitigkeit des Hausarztberufs eine breit angelegte Aus- und Weiterbildung. Ich freue mich deshalb sehr, dass uns in Rheinland-Pfalz mit der Einrichtung der neuen Professur und des Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie ein weiterer Schritt zur Aufwertung und Stärkung der Allgemeinmedizin an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gelungen ist", betonte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin, Sabine Bätzing-Lichtenthäler.
Die Vorstandsvorsitzende und Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Babette Simon, sieht in der Einrichtung der Professur für Allgemeinmedizin ein wichtiges Signal, um für den Beruf des Hausarztes zu werben: "Hervorragend ausgebildete Allgemeinmediziner im Bundesland Rheinland-Pfalz zu haben, hat aus Sicht der Universitätsmedizin Mainz eine hohe Relevanz. Denn Hausärzte sind wichtige Partner der Universitätsmedizin Mainz, und wir alle profitieren zusammen von einer optimalen hausärztlichen Versorgung."
Der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Ulrich Förstermann, ist überzeugt, dass die Einrichtung der Professur für Allgemeinmedizin dazu beiträgt, die universitäre Wertigkeit und damit das Ansehen der Allgemeinmedizin zu steigern. "Die neu geschaffene Professur ist der Beitrag, den wir als Universitätsmedizin leisten können und sehr gerne leisten, um dem Mangel an Hausärzten gerade in den ländlichen Regionen zu begegnen. Denn mit der Etablierung dieser Professur schaffen wir gute Voraussetzungen dafür, Studierende der Humanmedizin vermehrt für diese Fachrichtung zu begeistern", so Förstermann. Des Weiteren werde auch die Forschung in der Allgemeinmedizin sowohl von der neuen Professur als auch der Gründung des neuen Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie profitieren. "Zukünftige Forschungsschwerpunkte des Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie werden hier die Bereiche Präventions- und Versorgungsforschung sowie Lehrforschung sein. Gerade in der Versorgungsforschung stellen sich zahlreiche spannende Fragen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der räumlichen Veränderung der Bevölkerungsstruktur", so der Wissenschaftliche Vorstand weiter.
"Die neue Professur für Allgemeinmedizin hat natürlich positive Effekte auf die Weiterentwicklung der Lehre in diesem Fach. So soll künftig das Fach Berufsfelderkundung eine gewichtigere Rolle spielen und die Betätigungsfelder in der Allgemeinmedizin sollen sich für die Studierenden besser erschließen", ergänzt der Prodekan für Studium und Lehre der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Stephan Letzel.
"Ich freue mich, dass sich die Verantwortlichen der Universitätsmedizin Mainz für eine praxisorientierte Allgemeinmedizin entschieden haben und bin überzeugt, dass dies auch die Studierenden würdigen. Nach meinem Dafürhalten sind die Rahmenbedingungen ideal, um die Allgemeinmedizin weiter nach vorne zu bringen", erklärt Prof. Dr. Michael Jansky.
Als Direktor des Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie kann Jansky auf ein sehr gut etabliertes und funktionierendes Netz an Allgemeinärztinnen und -ärzten bauen, die in die Ausbildung eingebunden sind. Insgesamt rund 180 Allgemeinärzte zählt dieses Netz, das bei den Studierenden hoch angesehen ist und regelmäßig sehr gute Evaluationen erhält. Dieses Netzwerk, das im Kern das Mainzer Modell ausmacht, gilt es zu erhalten und auszubauen.