Universitätsbibliothek Mainz stockt Fonds für Open Access-Publikationen deutlich auf

Deutsche Forschungsgemeinschaft genehmigt Förderantrag von Universität und Universitätsmedizin

20.09.2012

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Universitätsmedizin Mainz stellen künftig mehr Mittel für den Publikationsfonds bereit, den sie zur Förderung von Open Access-Publikationen eingerichtet haben. Open Access-Publikationen von wissenschaftlichen Texten sind öffentlich im Internet zugänglich und können ohne Kosten für die Nutzer im Volltext gelesen, heruntergeladen und vervielfältigt werden. Die JGU betrachtet Open Access als eine zukunftsweisende Alternative zu den traditionellen Publikationsformen in Wissenschaftsjournals. "Wir freuen uns sehr, dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft unseren Antrag auf Förderung in vollem Umfang genehmigt hat. Damit können wir für das Jahr 2013 den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unserer Universität deutlich mehr Gelder für Open Access-Publikationen zur Verfügung stellen", so Dr. Andreas Brandtner, Direktor der Universitätsbibliothek (UB).

Open Access-Publikationen sind für jedermann öffentlich zugänglich und ermöglichen so eine uneingeschränkte Verbreitung von Forschungsergebnissen unter Wissenschaftlern und allen anderen Interessenten. Bisher werden viele Ergebnisse von Forschungsarbeiten in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht. Die Kosten für diese Zeitschriften sind in den letzten Jahren überproportional gestiegen. Deshalb können sich zahlreiche Bibliotheken den Bezug nicht mehr leisten, weshalb Wissenschaftler und Studierende dann auch keine Möglichkeit haben, diese Zeitschriften auszuleihen.

Open Access soll dabei helfen, die für die Literaturversorgung eingesetzten Gelder in Zukunft effizienter zu verwenden. Zwar ist auch Open Access nicht kostenlos, denn die Beiträge der Wissenschaftler müssen begutachtet und aufbereitet werden. Viele Open Access-Verlage verlangen dafür Publikationsgebühren, die von den Autoren bezahlt werden müssen. Damit dies nicht zum Hindernis wird, haben die Universitätsbibliothek der JGU und die Universitätsmedizin Mainz im Jahr 2012 einen Publikationsfonds eingerichtet. Aus diesem Fonds können Autorengebühren erstattet werden.

Dieser Fonds konnte nun mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auf 85.000 Euro für das Jahr 2013 aufgestockt werden. Gelder aus diesem Fonds können – auch noch für dieses Jahr – auf unkomplizierte Weise beantragt werden. Die UB hofft, dass besonders Nachwuchswissenschaftler davon profitieren.

Darüber hinaus hat die Universitätsbibliothek ein Blog eingerichtet, um über Entwicklungen zum Thema Open Access-Publizieren an der JGU zu informieren und interessante Beiträge aus der deutschland- und europaweiten Diskussion über das Thema zu präsentieren. "Mit diesem Informationsangebot möchte die UB zusätzlich hervorheben, wie wichtig Open Access für die Zukunft der wissenschaftlichen Publikation und die Verbreitung von Wissen über eine kleine Fachgemeinde hinaus ist und welchen hohen Stellenwert wir dieser Form von Forschungskommunikation einräumen", so UB-Direktor Dr. Andreas Brandtner.