Studierendenzahlen weiterhin auf hohem Niveau

Universität erwartet rund 34.100 Studierende zum Sommersemester 2007

13.04.2007

Die Studierendenzahl an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) bleibt auf hohem Niveau. Mit rund 34.100 wird die Zahl der eingeschriebenen Studierenden zwar gegenüber dem Vorjahr (34.400 im Sommersemester 2006) leicht rückläufig sein, dennoch ist die Universität von einem Normalzustand noch weit entfernt. So ist seit dem Sommersemester 2001 die Zahl der Einschreibungen konstant gestiegen und liegt jetzt um 23 Prozent über dem Stand vor sechs Jahren. "Von einer Entspannung der Situation kann daher keine Rede sein, im Gegenteil", erklärt der Präsident der JGU, Prof. Dr. Georg Krausch. "Mit Blick auf die zurückliegenden Semester stabilisieren sich die Studierendenzahlen auf hohem Niveau. Dass die Zahlen in diesem Semester geringfügig unter der des Vorjahres liegen, ist wohl auf unsere implementierten Maßnahmen zurückzuführen – Studierende kommen zügiger zum Abschluss, Altstudierende exmatrikulieren sich."

Gestiegen ist allerdings die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger. Im aktuellen Sommersemester 2007 zählt die JGU bislang 1.775 Studierende im ersten Hochschulsemester, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um fünf Prozent darstellt (Sommersemester 2006: 1.695). "Gerade auch vor dem Hintergrund der Maßnahmen im Rahmen des Hochschulpakts erwarten wir, dass die Studienanfängerzahlen künftig noch weiter nach oben gehen", so Krausch. "Sobald die rheinland-pfälzische Landesregierung die hierzu erforderlichen finanziellen Mittel zur Verfügung stellt, können wir mindestens 1.300 zusätzliche Studienanfängerplätze in den Jahren 2007 bis 2010 einrichten."

Angesichts der nach wie vor steigenden Nachfrage nach einem Studienplatz sah sich die Johannes Gutenberg-Universität Mainz auch in diesem Sommersemester gezwungen, Studiengänge mit lokalen Zulassungsbeschränkungen zu belegen. "Der Anteil der erfolgreichen Bewerbungen hat sich somit innerhalb der zurückliegenden fünf Jahre deutlich verringert – oder umgekehrt: Immer weniger Bewerberinnen und Bewerber erhalten die Zulassung zu dem von ihnen erwünschtem Studium", so der Präsident. "Gerade vor diesem Hintergrund führen wir Zulassungsbeschränkungen nur ungern ein. Denn es ergeben sich für die Schülerinnen und Schüler immer weniger Perspektiven für die Zukunft, zumal die Alternative einer Berufsausbildung auch für Abiturientinnen und Abiturienten immer schwieriger wird." Waren im Sommersemester 2006 noch 77 Studiengänge an der JGU zulassungsbeschränkt, sind es in diesem Sommersemester 88 der insgesamt 150 grundständigen Studiengänge. "Gerne würden wir diese Regulierungen in deutlichem Umfang zurücknehmen", so der Präsident. "Aber angesichts der enormen Bewerberzahlen können wir in diesen Fächern nur mit den Beschränkungen einen regulären Studienbetrieb aufrechterhalten."

Eine bleibend große Nachfrage verzeichnen an der JGU die medienwissenschaftlichen Studiengänge. Für die insgesamt 164 Studienplätze in den Fächern Buchwissenschaft, Filmwissenschaft, Medienmanagement und Theaterwissenschaft gingen 1.445 Bewerbungen ein, sodass im Hauptverfahren im Schnitt nur jede elfte Bewerbung berücksichtigt werden konnte. "Gerade in diesem Bereich müssen wir im Rahmen des Hochschulpakts 2020 in den kommenden Semestern deutlich höhere Studienplatzkapazitäten schaffen", so Krausch, "zumal die Johannes Gutenberg-Universität Mainz in den medienwissenschaftlichen Fächern nachgewiesenermaßen über eine sehr hohe wissenschaftliche Repuatation verfügt."

Aber auch in den Lehramtsfächern ist die Nachfrage bleibend hoch. Obwohl in diesem Semester erstmals auch die Zulassungszahlen in Französisch und Spanisch beschränkt worden sind, haben doch erneut wieder rund 440 neue Studierende und damit fünf Prozent mehr als vor einem Jahr ein Lehramtsstudium aufgenommen. Erfreulich sind auch die positiven Tendenzen in den naturwissenschaftlichen Fächern, wo beispielsweise im Fach Mathematik sowohl im Bachelor-, mit einem Plus von 22 Prozent, als auch im Lehramtstudiengang mit einem Plus von 11 Prozent deutliche Zuwächse zu verzeichnen sind. Gleiches gilt für die Chemie, in der der bereits seit Langem beobachtbare Anstieg der Zulassungszahlen sich auch in diesem Sommersemester deutlich fortgesetzt hat.

In der Summe stellen die Geistes- und Sozialwissenschaften mit rund 17.700 (2006: 17.500) nach wie vor den größten Anteil der Mainzer Studierenden. Naturwissenschaftliche Fächer haben nach wie vor rund 7.200 Studierende und Rechts- und Wirtschaftswissenschaften 5.500 Studierende belegt. Für ein medizinisches Studium sind an der Universität Mainz insgesamt 3.372 (2006: 3.439) junge Menschen eingeschrieben.