Studierende aus Mainz und ganz Europa simulieren Gesetzgebungsprozess der Europäischen Union

Interaktives Rollenspiel im Rahmen der Model European Union Mainz

04.07.2013

Studierende der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) veranstalten in dieser Woche eine Simulation des Gesetzgebungsprozesses der Europäischen Union. Unter dem Motto "Die Europäische Union erlebbar machen" sind junge Menschen aus ganz Europa an der JGU zu Gast, um die europäische Idee im Rahmen eines realitätsnahen Rollenspiels mit Leben zu füllen. Die Simulation unter der Schirmherrschaft von Universitätspräsident Prof. Dr. Georg Krausch ist eingebunden in ein Lehrprojekt des Instituts für Politikwissenschaft unter der Leitung von Dr. Wolfgang Muno. Den Studierenden soll in diesem Rahmen das ordentliche Gesetzgebungsverfahren der EU interaktiver, intensiver und langfristiger vermittelt werden als dies in gewöhnlichen Lehrveranstaltungen möglich ist. Die beiden studentischen Hauptorganisatoren David Degenhardt und Simon Ant gehören den Vereinen BETA e.V. und AEGEE Mainz-Wiesbaden an, die die Simulation unterstützen und Europa und Europäer näher zusammenbringen möchten. Deshalb nehmen nicht nur Mainzer Politikstudierende an der Simulation teil, sondern zudem etwa 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 20 Ländern weltweit, unter anderem aus Ägypten, Belgien, Großbritannien, Russland, Portugal, Griechenland, Kroatien, der Schweiz und vielen anderen Ländern.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer übernehmen die Rollen von Ministern, Mitgliedern des Europäischen Parlaments oder Journalisten und debattieren reale Gesetzesentwürfe der EU-Kommission. Durch die Arbeit in Parlament und Ministerrat verbessern die Teilnehmenden nicht nur ihr formales Wissen über die EU, sondern erfahren ganz persönlich, wie komplex die Verhandlungen auf überstaatlicher Ebene sind. Sie lernen verschiedene Standpunkte kennen, damit umzugehen und verbessern so auch ihre Sprachkenntnisse, da alle Diskussionen und Textentwürfe in englischer Sprache gehalten sind. Mehr als drei Tage dauert die Simulation an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die unter anderem von der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz bei der Europäischen Union ideell und finanziell unterstützt wird.

Die Simulation verfolgt nicht nur rein akademische Ziele. Sie möchte vor allem junge Europäer zusammen- und so die europäische Integration auch auf persönlicher Ebene voranbringen. Deshalb wird die Model European Union Mainz (MEUM) von einem umfassenden Rahmenprogramm begleitet: Den Beginn macht eine Weinprobe mit der rheinhessischen Weinkönigin, unterstützt von der rheinhessischen Winzervereinigung. Es folgen gemeinsame Diskussionsrunden und Ausflüge in die Stadt bis hin zur "European Night", die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Gelegenheit bietet, sich auch außerhalb der Verhandlungen kennenzulernen und auszutauschen.

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