Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wählt amtierenden Vizepräsidenten für Studium und Lehre für weitere Amtszeit in das Präsidium
13.06.2025
Der Senat der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat in seiner heutigen Sitzung Prof. Dr. Stephan Jolie in seinem Amt als Vizepräsident für Studium und Lehre der JGU einstimmig bestätigt. Mit 28 der 31 abgegebenen gültigen Stimmen bei drei Enthaltungen wurde der amtierende Vizepräsident für eine dritte Amtszeit vom 16.01.2026 bis zum 15.01.2032 in das Präsidium der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gewählt. "Diese Wahl ist ein ausdrücklicher Vertrauensbeweis für den amtierenden Vizepräsidenten. Gerade in Zeiten tiefgreifenden Wandels – technologisch, gesellschaftlich, politisch – stellt Stephan Jolie mit seinem vorausschauenden und erfolgreichen Wirken seine hohe Kompetenz im Hochschulmanagement unter Beweis", gratuliert der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, dem Vizepräsidenten. "Diese Veränderungen fordern von Universitäten nicht nur die Gestaltung von zeitgemäßen Lernumgebungen, Lehr-Lern-Szenarien und praktischen Anwendungen. Am Beispiel der rasanten Entwicklung künstlicher Intelligenz wird das aktuell sehr deutlich. Wir müssen die Fachlehre genauso wie die Vermittlung überfachlicher Kompetenzen angemessen ergänzen und aktualisieren. Dieser Herausforderdung begegnet Stephan Jolie äußerst erfolgreich, indem er gemeinsam mit den Fachbereichen innovative Modelle und Lehrangebote konzipiert."
Prof. Dr. Stephan Jolie ist seit 16. Januar 2018 Vizepräsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, zuständig für den Bereich Studium und Lehre. Im Fokus seiner Vizepräsidentschaft stehen die Etablierung innovativer, digitaler und hybrider Lehr- und Lernszenarien wie auch die Entwicklung studierendenzentrierter Studienangebote und zukunftsfähiger Studiengangsstrukturen, gebündelt in einer "Vision Studium 2030". Dieser Entwicklungsprozess ist angelegt als universitätsweites beteiligungsorientiertes Vorhaben unter Einbeziehung aller Gruppen mit dem Ziel, einen Diskurs über Herausforderungen in Studium und Lehre in Gang zu setzen und Ideen und Modelle für zukunftsfähige Studienformate zusammen mit den Fächern zu generieren. Zu den Schwerpunkten seiner Amtszeit zählt zudem FORTHEM – eine Allianz von neun europäischen Hochschulen unter Federführung der JGU, die in einem Wettbewerb auf höchster europäischer Ebene überzeugt hat.
In seiner dritten Amtszeit will der Vizepräsident in diesen Handlungsfeldern weiter Akzente setzen. So sollen das Zertifikatsangebot weiterentwickelt werden sowie individuelle Bildungswege und flexible Studienstrukturen im Bachelor- und Masterbereich ausgeweitet werden. Partizipation und Austauschformate – etwa zur Lernraumgestaltung – werden weiter ausgebaut. "Ich freue mich außerordentlich über das große Vertrauen und die Chance, erfolgreiche Projekte weiterzuentwickeln, damit sie in der Breite Modelle für gute, zukunftsfähige Lehre werden. Wir wollen junge Menschen in die Lage versetzen, verantwortlich die Zukunft der freien Gesellschaft mitzugestalten. In interessanten Zeiten wie den unseren braucht es dazu umso mehr: kritische, wissenschaftsbasierte Bildung und erlebte Partizipation."
Stephan Jolie, 1965 geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft an den Universitäten Frankfurt am Main und München. Im Anschluss an seine Promotion im Jahr 1995 war er bis 2002 wissenschaftlicher Assistent für Ältere Deutsche Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Jahr 2004 habilitierte er sich im Fach Germanistik mit besonderer Berücksichtigung der Älteren deutschen Literatur am Fachbereich Neuere Philologien der Goethe-Universität Frankfurt. Nach Vertretungsprofessuren an den Universitäten Frankfurt, Erlangen-Nürnberg und der FU Berlin folgte er 2007 dem Ruf auf die Professur für Literatur der älteren Epochen am Deutschen Institut im Fachbereich 05 – Philosophie und Philologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Als Dekan des Fachbereichs 05: Philosophie und Philologie (2011 bis 2017) engagierte sich Jolie besonders im Bereich der Internationalisierung von Studium und Lehre. So war er von 2007 bis 2017 Dijon-Beauftragter des Deutschen Instituts sowie Antragsteller und Sprecher (2011 bis 2015) des Deutsch-französischen Doktorandenkollegs "Konfigurationen im Wandel: Austausch, Variation, Identität – Configurations nouvelles: Echange, variation, identité" (gefördert durch die "Deutsch-Französische Hochschule / Université franco-allemande DFH-UFA"). Er war federführender Antragsteller, Koordinator und Sprecher der Erasmus+ Strategic Partnership "TALC_me: Textual und Literary Cultures in Medieval Europe" (gefördert durch die EU 2014 bis 2017), in deren Mittelpunkt unter anderem Chancen, Perspektiven und Herausforderungen internationaler Studiengänge in den Geistes- und Kulturwissenschaften standen und aus der unter anderem der europäische Joint-Master-Studiengang "Transnational German Studies" hervorging. Einen weiteren Schwerpunkt setzte Professor Jolie in der strategischen Weiterentwicklung der innovativen Lehre an der JGU: So entwickelte er, bis 2017 als federführender Projektleiter, das Studienprogramm Q+ und realisierte in innovativen Lehrprojekten mit Studierenden szenische Darbietungen, beispielsweise in Kooperation mit dem Staatstheater Mainz.
Bis zum Ende der ersten Förderphase war er Sprecher und Projektleiter der von der EU geförderten European University-Alliance FORTHEM. Neben seinen regelhaften Aufgaben ist er als Mitglied der "Ständigen Kommission für Lehre und Studium" der Deutschen Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Seit August 2021 leitet er das campusweite Projekt "Mainzer Modelle für digital erweitertes Lehren und Lernen (ModeLL-M)", das durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert wird.
Wahl des Vizepräsidenten
Mit 31 abgegebenen gültigen Stimmen wurde Prof. Dr. Stephan Jolie einstimmig bei drei Enthaltungen für eine dritte Amtszeit in das Präsidium gewählt. Zur Wahl stand der amtierende Vizepräsident für Studium und Lehre, nachdem sich der Hochschulrat und Senat auf Vorschlag des Präsidenten einvernehmlich für eine weitere Amtszeit des amtierenden Präsidiumsmitglieds ausgesprochen hat.