Vorzeigemodell für Austausch zwischen Universität, Schulen der Region sowie Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Mainz und des gesamten Rhein-Main-Gebiets
28.11.2024
Sie ist ein interkultureller wie intermedialer Schau- und Experimentierraum im Zentrum des Gutenberg-Campus: Mit der Schule des Sehens hat die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) einen Ausstellungsraum als besonderes Schaufenster für universitäre Wissenschafts- und Kunstprojekte etabliert. Ermöglicht wurde diese multifunktionale Pavillonanlage durch ein Startkapital von 250.000 Euro der Vereinigung der "Freunde der Universität Mainz e.V.". "Die Schule des Sehens blickt auf eine Erfolgsstory und hat sich zu einem Vorzeigemodell im Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft entwickelt. Darüber freuen wir uns sehr", erklärt der Vorsitzende der Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V., Helmut Rittgen, im Rahmen der Veranstaltung zum zehnjährigen Jubiläum der Schule des Sehens. "Ist es doch ein zentrales Anliegen unserer Vereinigung, in vielfältiger Art und auf lebendige Weise die Verbundenheit zwischen Hochschule, Stadt und Region zu pflegen und zu fördern. Die Schule des Sehens ist somit auch ein Gebäude mit Symbolkraft, mit dem die Idee der Freundschaft der Bürgerinnen und Bürgern mit ihrer Universität eine greifbare und auf Dauer angelegte wirksame architektonische Gestalt erhalten hat."
Visuelle Kompetenz als Kulturtechnik
Der Bau mit 80 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet in seiner Multifunktionalität mitten auf dem Campus regelmäßig Raum für Veranstaltungen unterschiedlichster Art: Sonderausstellungen, konzipiert in der Regel von Studierenden unter Anleitung ihrer Lehrenden, Theater- und Musikaufführungen sowie Vorträge, Lesungen, Workshops und wissenschaftliche Tagungen; der Raum eignet sich zudem für Projektarbeiten mit Schülerinnen und Schülern oder Fortbildungen von Lehrkräften. "Die Aktivitäten in der Schule des Sehens sollen, worauf der Name eigens hinweist, vor allem zur kritischen Auseinandersetzung mit visuellen Kommunikations- und Darstellungsformen anregen. Alle sind zum Sehen eingeladen, zum Anschauen und Entdecken. Auf diese Weise führt die Schule des Sehens Kinder, Jugendliche und Erwachsene an eine der Kernkompetenzen der stark visuell geprägten Medienwelt heran", erläutert Prof. Dr. Elisabeth Oy-Marra, Vorsitzende des Leitungsgremiums der Schule des Sehens. "Wir haben so einen Ort des gemeinschaftlichen Lernens geschaffen, der geschichtliche Erfahrung vermittelt und zu kritischem Umgang mit Bildern anleitet. Damit wollen wir Bürgerinnen und Bürger aller Altersstufen, insbesondere auch Schülerinnen und Schüler auf den Campus locken und die Begeisterung für die kritische Auseinandersetzung mit visuellen und sprachlichen Kommunikationsformen insgesamt wecken."
"Ermöglichungsraum und Visitenkarte innovativer universitärer Bildung"
Die JGU versteht sich als integraler Bestandteil der Gesellschaft, mit der sie eng und vertrauensvoll zusammenarbeitet, und sieht daher im Wissenstransfer und der Stärkung des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft eine zentrale Aufgabe. "Unsere Universität verfügt über ein breites Spektrum an Veranstaltungsformaten für die Öffentlichkeit, in das sich die Schule des Sehens mit ihrem Bildungs- und Erlebnisangebot hervorragend einfügt", erklärt der Vizepräsident für Studium und Lehre, Prof. Dr. Stephan Jolie. Als öffentlichkeitswirksame Schnittstelle des intellektuellen Austauschs zwischen Universität, den Schulen der Region sowie den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Mainz und des gesamten Rhein-Main-Gebiets integriere sich die Schule des Sehens hervorragend in das Konzept der "offenen Universität". "Auf diese Weise machen wir Wissen von den Natur- bis zu den Geisteswissenschaften und quer durch die Disziplinen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in einer lebendigen und kreativen Weise zugänglich", so Jolie. "Zugleich sind die Präsentationen sehr oft von Studierenden unter Anleitung ihrer Lehrenden konzipiert und umgesetzt – die Schule des Sehens ist Ermöglichungsraum und Visitenkarte innovativer universitärer Bildung. Unser ausdrücklicher Dank gilt daher der Vereinigung der Freunde der Universität, die uns diesen Raum eröffnet haben."
Aktuelle Ausstellung: "Visions for Climate – The interfluencing Exposition"
Derzeit präsentiert die Schule des Sehens die Ausstellung "Visions for Climate – The interfluencing Exposition" mit künstlerischen Werken von Studierenden, die im Rahmen der Vorlesungsreihe VISIONS FOR CLIMATE entstanden sind. Diese Reihe, die erstmals im Wintersemester 2022/2023 an der JGU durchgeführt wurde, hat Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen dazu angeregt, die Klimakrise aus ihrer jeweiligen Perspektive zu reflektieren und in kreativen Ausdrucksformen zu verarbeiten. Gezeigt werden unter anderem Gemälde, Gedichte, Poetry Slams und konzeptionelle Arbeiten, die auf eindrucksvolle Weise die studentische Sicht auf die Klimakrise sowie Visionen einer nachhaltigen Zukunft abbilden. Verbunden wird die Ausstellung mit einer Zukunftslounge, die nicht nur als Ort der Entspannung, sondern auch als Plattform für informelle Diskussionen und Treffen dient.