Versorgungslücke zwischen ambulanter und stationärer psychosomatischer Behandlung in der Region geschlossen
17.06.2009
Mit der Eröffnung einer Psychosomatischen Tagesklinik hat die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz ihr Versorgungsangebot um eine teilstationäre Behandlung erweitert. Die Klinik reagiert so auf den steigenden Bedarf an psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlungen in der Bevölkerung. Damit ist es gelungen, die Versorgungslücke zwischen ambulanter und stationärer psychosomatisch-psychotherapeutischer Behandlung in der Region zu schließen. Die Tagesklinik bietet in neuen ansprechenden Räumlichkeiten eine umfassende psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung, die seelischen und körperlichen Erkrankungen sowie Problemen im sozialen und beruflichen Umfeld gleichermaßen gerecht wird. Das Behandlungsangebot richtet sich an Menschen mit Depressionen, Angsterkrankungen und körperlichen Beschwerden mit psychosomatischem Hintergrund, bei denen ambulante psychotherapeutische Behandlungen nicht ausreichen, eine stationäre Behandlung aber nicht in Frage kommt, weil zum Beispiel nahe Angehörige versorgt werden müssen. Ursachen solcher Beschwerden können traumatische Erfahrungen, schwere körperliche Erkrankungen oder akute Lebenskrisen sein.
Die Psychosomatische Tagesklinik befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes 207. Das denkmalgeschützte Gebäude, in dem sich bisher die Notaufnahme der Inneren Abteilung der Medizinischen Kliniken der Universitätsmedizin Mainz befand, wurde umfassend renoviert und umgebaut. Nun stehen hier zehn Behandlungsplätze auf rund 330 m² zur Verfügung: Freundliche Farben, komfortables Interieur und eine moderne behindertengerechte Ausstattung erwarten dort die Patienten.
Die Therapie findet für die Patienten von Montag bis Freitag von jeweils 8:15 Uhr bis 16:30 Uhr in der Tagesklinik statt. Die Abende und Nächte sowie die Wochenenden verbringen die Patienten zu Hause im gewohnten sozialen Umfeld. Besonders bei der Behandlung von Störungsbildern, deren Beschwerden häufig an auslösende Situationen im Alltag des Patienten gebunden sind, kann eine tagesklinische Behandlung sinnvoll sein. "Der tägliche Wechsel zwischen intensiver Therapie und dem sozialen, häuslichen Umfeld bietet Vorteile: Therapeutische Erfahrungen können direkt im Alltag erprobt, eventuelle Schwierigkeiten unmittelbar mit dem Therapeuten reflektiert werden", erläutert Dr. Inka Tuin, die Leiterin der Psychosomatischen Tagesklinik, die Besonderheiten einer tagesklinischen Versorgung. "Vorrangige Ziele unseres umfassenden tagesklinischen Behandlungsangebotes sind die psychische Stabilisierung, die Förderung persönlicher Ressourcen und die Verbesserung der körperlichen Befindlichkeit und Leistungsfähigkeit unserer Patienten", ergänzt Prof. Manfred Beutel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. "Eine tagesklinische Behandlung kann auch eine Brücke von der stationären in die ambulante Behandlung bilden", so Prof. Beutel weiter.
"Wir sind stolz, mit der Psychosomatischen Tagesklinik eine wesentliche Versorgungslücke zwischen ambulanter und stationärer psychosomatischer Behandlung in der Region zu schließen. Die Tagesklinik bietet eine umfassende Versorgung psychosomatisch erkrankter Menschen und ergänzt somit hervorragend das Angebot der Klinik", freut sich Prof. Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, anlässlich der Eröffnung.