Ministerin Doris Ahnen unterstützt aktiven Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz
25.05.2007
Die Medienlandschaft befindet sich in einem rasanten Umbruch. Mit Web 2.0 entsteht derzeit eine vollkommen neue mediale Welt. Blogging und Podcasting sind die Schlagworte der Stunde und lassen eine neue Form des Bürgerjournalismus zu. Streamingplattformen wie YouTube haben regen Zulauf; täglich werden allein dort weltweit etwa 20.000 Videos neu veröffentlicht. Neue Medien sind dank ihrer einfachen und multimedialen Nutzung inzwischen überall präsent. Welche Kreativität steckt in diesen Medien? Welche ethischen Auswirkungen haben sie? Und wie wirken sie auf unsere Wahrnehmung, auf unseren Alltag? Diese Fragen und Themenfelder stehen im Mittelpunkt des Projekts Medienintelligenz des Interdisziplinären Arbeitskreises (IAK) Medienwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), das vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz sowie von der Multimediainitiative der Landesregierung rlpinform unterstützt wird.
Doris Ahnen, rheinland-pfälzische Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, sieht in dem Projekt einen aktiven Beitrag zur Förderung der Medienkompetenz der Bürgerinnen und Bürger. "Für die Landesregierung ist dies Grund genug, dieses Projekt mit 175.500 Euro zu fördern, denn für uns ist die Vermittlung von Fähigkeiten und Fertigkeiten im aktiven wie passiven Umgang mit modernen Medien ein wichtiges Anliegen", so Ahnen. Die Ministerin erinnert in diesem Kontext daran, dass die Landesregierung erst vor wenigen Wochen ein mit zehn Millionen Euro ausgestattetes Programm zur Förderung der Medienkompetenz an Schulen aufgelegt hat.
Der Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Dr. Georg Krausch, sieht im neuen Projekt Medienintelligenz eine nachhaltige Stärkung der Medienwissenschaften an der JGU: "Die Medienwissenschaften gehören zu den ausgewiesenen Forschungsschwerpunkten unserer Universität. Wir freuen uns daher über dieses Projekt, das die Vernetzung der Medienfächer und -einrichtungen weiter intensiviert und mit seiner aktuellen und innovativen Ausrichtung über Mainz und die Region hinaus zur Profilierung der Universität, der Stadt und des Landes als Medienstandort beiträgt. Mein besonderer Dank gilt daher der Landesregierung, die das Projekt finanziell ermöglicht."
Im Interdisziplinären Arbeitskreis (IAK) Medienwissenschaften sind fast 30 Fächer und universitäre Einrichtungen vertreten. Ziel ist die Förderung des wissenschaftlichen Austauschs im Bereich Medienforschung. "Die Aufgabe besteht darin, die Bedeutung der Sprach- und Kulturwissenschaften sowie der Gesellschafts- und Naturwissenschaften für die Medien und in den Medien als Forschungsschwerpunkt auszubauen und die medienwissenschaftliche Infrastruktur der Universität zu stärken", erklärt der Dekan des Fachbereichs 05: Philosophie und Philologie, Prof. Dr. Stephan Füssel. "Dabei ist es oft notwendig, die Grenzen einzelner Forschungsgebiete zu überschreiten. Das neue Projekt unterstützt dieses Vorhaben hervorragend und zwar wissenschaftlich, medienpraktisch sowie in seiner außeruniversitären Vernetzung."
Mit dem Projekt Medienintelligenz will der IAK Medienwissenschaften ein neuartiges Mediennetzwerk am Standort Mainz errichten, das traditionelle und moderne Medien verbindet. "Im Rahmen dieses Pilotprojekts wollen wir ein Nachrichten- und Meinungs-Onlineportal aufbauen, dessen Content regionale Citizen-, Civic- und Profi-Journalisten gemeinschaftlich produzieren, kurz: Menschen jedweden Alters sind zur aktiven Beteiligung eingeladen, sei es mit Dokumentationen, Features, Hörspielen, Kurzfilmen, Shows oder Ähnlichem", so die Sprecherin des IAK und wissenschaftliche Leiterin des Projekts, Dr. Susanne Marschall. Im Mittelpunkt des Projekts stehen dabei die Weiterentwicklung journalistischer Darstellungsformen in Fernsehen, Hörfunk und den Printmedien, die kreative Auseinandersetzung mit den Neuen Medien in wissenschaftlichen und künstlerischen Prozessen, die innovative Distribution von Informationen, die zeitgemäße Medienkompetenz der Nutzerinnen und Nutzer sowie die Integration in die medien- und bildungswissenschaftliche Forschung und Lehre an der JGU. "Medienintelligenz ist Medienwissenschaft praxisnah", so Marschall. "Aktuelle Medienereignisse und neue Medienwelten erforschen wir gemeinsam mit unseren Partnern aus der Medienpraxis, vor allem aber auch mit den Nutzern. Durch diese Verbindung von Wissenschaft und Praxis werden Grenzen durchlässig. Innovationen können so gemeinsam beurteilt oder sogar angestoßen werden."
Darüber hinaus gehört neben der Diskussion ethischer Leitlinien auch die Schulung im technischen und kreativen Umgang mit den neuen Medien zur Zielsetzung des Projekts. Wichtige Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer. "Medienintelligenz bringt Medienpraxis und Medientheorie in die Schulen. In Workshops lernen Schüler und Lehrer gemeinsam oder auch voneinander, werden zu Teamplayern", betont Sabine Streich, die das Projekt medienpraktisch leitet. "Von hochkarätigen Dozenten geleitete Praxisworkshops gehören künftig zum regelmäßigen Weiterbildungsangebot der Hochschule, die auf diese Weise ihre Kooperationen mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen stärken und ausbauen wird", ergänzt Dr. Susanne Marschall.