Präventionsprogramm MaiStep der Universitätsmedizin Mainz erhält Innovationspreis 2011 der KKH-Allianz

Gesundheitskompetenz stärken und Essstörungen vorbeugen

21.10.2011

Rund 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von 11-17 Jahren leiden unter Essstörungen. Zwar treten Erkrankungen wie Magersucht und Bulimie überwiegend bei Mädchen auf, doch steigt mittlerweile auch die Zahl betroffener Jungen. Essstörungen gelten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie als schwer behandelbar. Das Risiko für ernste körperliche Folgeschäden bis hin zum Tod ist hoch. Die KKH-Allianz hat im Rahmen der Verleihung ihres Innovationspreises 2011 das innovative Präventionsprogramm "MaiStep" des Psychologen Arne Bürger von der Universitätsmedizin Mainz mit dem mit 8.000 Euro dotierten zweiten Preis ausgezeichnet. "Begeistert hat uns an dem Konzept, dass es auf fantasievolle Weise die Gesundheitskompetenz junger Menschen mit dem Ziel stärkt, Essstörungen vorzubeugen", so Dr. Elisabeth Siegmund-Schultze von der KKH-Allianz.

Bei MaiStep, dem Mainzer Schultraining zur Essstörungsprävention entwickelt für Schüler der 7. und 8. Klassen, werden in erlebnisorientierten Projektstunden Bewältigungsstrategien erlernt, die Essstörungen vorbeugen sollen. Die Akzeptanz des eigenen Körpers wird dabei ebenso thematisiert wie der Umgang mit Schönheitsidealen in den Medien, mit Gefühlen oder auch Konflikten. Neu am Mainzer Präventionsprogramm ist, dass es nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen entwickelt wurde und zudem Schüler aller Schulformen für die Gefahren von Essstörungen sensibilisiert. "Uns war wichtig, die Jugendlichen zu stärken und ihnen entsprechende Kompetenzen zu vermitteln, um so Essstörungen vorzubeugen. Deshalb haben wir einen erlebnisorientierten Ansatz für MaiStep gewählt", so Bürger. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Vernetzung mit Beratungsstellen sowie kinder- und jugendpsychiatrischen Kliniken.

Der KKH-Allianz Innovationspreis zählt zu den bedeutenden deutschen Gesundheitspreisen und ist mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Seit 2001 werden damit im zweijährigen Turnus innovative Arbeiten von Wissenschaftlern und Praktikern ausgezeichnet, die Anstöße auf dem Gebiet der Früherkennung und Prävention geben.