Neues BMBF-gefördertes Forschungsprojekt zur Early-Career-Förderung in der Wissenschaftskooperation mit Afrika

Carola Lentz vom Institut für Ethnologie und Afrikastudien der JGU leitet Bestandsaufnahme über Nachwuchsförderung in deutsch-afrikanischen Kooperationen

10.12.2019

Unter der Leitung von Prof. Dr. Carola Lentz, Seniorforschungsprofessorin am Institut für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), hat am 1. Dezember 2019 das Projekt "Early-Career-Förderung in der deutsch-afrikanischen Wissenschaftskooperation. Eine Statuserhebung" begonnen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die Dauer von zwölf Monaten geförderte Projekt strebt eine gründliche Bestandsaufnahme von derzeitigen und geplanten Maßnahmen der Early-Career-Förderung in der deutsch-afrikanischen Wissenschaftskooperation an. Dabei reicht das breite Spektrum von Förderprogrammen für deutsch-afrikanische Forschungsprojekte oder den wissenschaftlichen Austausch von bewährten Formaten der langfristigen persönlich-direkten Förderung über die gezielte Rekrutierung von afrikanischen Fellows für Advanced-Studies-Institute in Deutschland und den Aufbau von solchen Instituten im Globalen Süden bis hin zur Förderung der internationalen Vernetzung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Eine systematische Auswertung der vorhandenen Erfahrungen und Überlegungen zu Möglichkeiten besserer Vernetzung der vielen Einzelprogramme stehen jedoch noch aus – eine Lücke, die das Projekt für den Bereich der Early-Career-Förderung schließen möchte.

Unter Early Career werden gemeinhin die ersten Berufsjahre in Forschung und Lehre nach Abschluss der Promotion verstanden. Für Afrika muss diese Definition jedoch flexibel bleiben, weil dortige Hochschuldozenten und Wissenschaftler oft erst nach etlichen Jahren Lehrtätigkeit promovieren. Darum wird die geplante Statuserhebung auch einen Blick auf Förderprogramme werfen, die zeitlich vor und nach der Early-Career-Phase liegen. Untersucht werden sollen Kooperationen sowohl in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik als auch den Geistes- und Sozialwissenschaften. Um nicht nur die Perspektiven der deutschen Förderer, sondern auch die Erfahrungen afrikanischer Partner zu erfassen, führt das Projekt Fallstudien zu den Fördermaßnahmen deutscher Träger in den vier afrikanischen Ländern Ghana, Südafrika, Kenia und Senegal durch. Dabei werden auch andere Kooperationsprogramme, vor allem aus der Europäischen Union, erfasst.

Die Ergebnisse der Statuserhebung können neue Impulse für die Kooperation mit afrikanischen Partnern in Bildung, Wissenschaft und Forschung geben. Sie können zur besseren Vernetzung bestehender Förderinitiativen genutzt werden, aber auch jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern helfen, die geeignete Förderlinie für ihr Vorhaben ausfindig zu machen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Projekt mit 126.000 Euro.