Neuer Studiengang an der JGU ermöglicht gewinnbringende Kombination aus Mathematik und Informatik

Zweifächerstudium "Mathematik – Informatik" führt Inhalte aus beiden Fächern zusammen

09.07.2025

Zum Wintersemester 2025/2026 startet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) den neuen MINT-Studiengang "Mathematik – Informatik". Angesprochen sind Studieninteressierte, die sich für beide Fächer interessieren, sich aber nicht auf eines festlegen möchten. Der Studiengang ermöglicht es, sowohl abstraktes logisches Denken als auch die Entwicklung von Algorithmen und rechnerbasierten Lösungsverfahren zu erlernen. "Gerade in der Forschung und Weiterentwicklung der Informatik werden sehr gute Mathematikkenntnisse benötigt. Umgekehrt profitieren mathematisch Interesse im neuen Studiengang >von den Methoden und Kompetenzen im Informatikbereich – sowohl in der Forschung als auch in den konkreten Anwendungen in der betrieblichen Arbeitswelt", beschreibt Prof. Dr. Achim Klenke vom Institut für Mathematik der JGU, der den Studiengang initiiert hat, dessen Gewinn mit Blick auf eine berufliche Zukunft in Forschung oder Industrie.

Charakteristika des Studiengangs "Mathematik – Informatik"

Das Zweifächerstudium "Mathematik – Informatik" wird als Bachelor- und als Masterstudiengang eingeführt. Berufsqualifizierend ist der Bachelorstudiengang. Absolventinnen und Absolventen des Bachelor of Science haben mit ihrem Abschluss grundlegende mathematische Kenntnisse in den Gebieten Analysis, lineare Algebra, Numerik und Stochastik, beherrschen zugleich die technischen Grundlagen der Informationsverarbeitung sowie wichtige Programmiersprachen und können Probleme der Berechenbarkeit von Aufgaben eigenständig beurteilen. Weitergehende mathematische Kenntnisse haben sie in einem Gebiet ihrer Wahl erlangt. Sie sind außerdem mit wichtigen Konzepten für die Entwicklung effizienter Algorithmen und Datenstrukturen, des Softwareengineering sowie von Datenbanken vertraut und können einfache Datenbanken programmieren. Darüber hinaus haben sie gelernt, die Komplexität einer informatischen Aufgabenstellung wissenschaftlich zu bewerten, und können mithilfe mathematischer Methoden Daten und Fakten kritisch einordnen. Im Masterstudiengang werden diese Kenntnisse vertieft und die Kompetenz der eigenständigen Problemlösung wird weiter gestärkt.

Das Curriculum des Studiengangs "Mathematik – Informatik" an der JGU führt wissenschaftlich weiter in die Tiefe als es bei anderen Zweifächerstudiengängen, etwa für das Lehramt, der Fall ist. Die Studierenden lernen hier mathematisch-strukturiertes Vorgehen, werden zur genauen Analyse und zur überprüfbaren Argumentation befähigt und in Abstraktionsfähigkeit geschult, Probleme der realen Welt in die Mathematik zu übersetzen und systematisch zu lösen. Für viele industrielle Arbeitgeber sind diese Fähigkeiten Hauptmotivation für die Einstellung von Mathematikerinnen und Mathematikern. Hinzu kommt mit dem kombinierten Studium eine Kompetenz in den wichtigsten Konzepten der Informationstechnologie und der eigenständigen Entwicklung von Software. Gerade diese Kombination von methodischer Stärke und praktischem Können hat für die berufliche Praxis große Relevanz und ist ein Alleinstellungsmerkmal.

Da sämtliche Veranstaltungen aus beiden Fächern im selben Fachbereich angeboten werden und dementsprechend passgenau aufeinander abgestimmt sind, bietet die JGU ideale Studienvoraussetzungen für dieses Zweifächerstudium. Der Beginn des Studiums ist sowohl im Winter- als auch im Sommersemester möglich. Drei Wochen vor Vorlesungsbeginn wird für alle Studienanfängerinnen und -anfänger ein Brückenkurs Mathematik angeboten, um die Schulmathematik aufzufrischen und den Übergang zwischen Schule und Universität zu erleichtern.

Berufliche Chancen für Absolventinnen und Absolventen

Für den Arbeitsmarkt, beispielsweise in Banken und bei Versicherungen, aber auch für industrielle Arbeitgeber im Hightechbereich sind Mathematik und Informatik bereits jetzt wesentliche Schlüsselqualifikationen. Zukünftig werden Absolventinnen und Absolventen in MINT-Fächern mehr und mehr gebraucht, um die internationale Konkurrenzfähigkeit Deutschlands zu erhalten und auszubauen. Dementsprechend sind Absolventinnen und Absolventen des neuen Studiengangs überaus gefragt und haben beste Berufsaussichten. Potenzielle Berufsfelder liegen beispielsweise in den Bereichen Software-Entwicklung, Unternehmensberatung, Versicherungen (etwa in der Modellentwicklung für Rückversicherer), Finanzwirtschaft (Risikomanagement), Medizin, Pharmaindustrie, Biotechnologie oder Mobilitätstechnologie und selbstverständlich in der akademischen Forschung, etwa im Bereich der Entwicklung von Klimamodellen.