Neuer Sonderforschungsbereich zur troposphärischen Eisphase eingerichtet

Kooperation zwischen Universitäten Frankfurt, Mainz und Darmstadt sowie Max-Planck-Institut für Chemie

25.05.2004

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen neuen Sonderforschungsbereich zum Thema "Die troposphärische Eisphase" (SFB 1990) eingerichtet und zunächst für einen Zeitraum von vier Jahren Forschungsmittel in Höhe von rund fünf Millionen Euro bewilligt. In diesem Forschungsverbund werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus insgesamt sieben Instituten an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Technischen Hochschule Darmstadt sowie aus drei Abteilungen des Max-Planck-Institutes für Chemie in Mainz in 14 Teilprojekten auf dem Gebiet der Atmosphärenforschung zusammenarbeiten. Das Forschungsprogramm dieses SFBs umfasst experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Rolle der eisförmigen Partikel in Wolken und Niederschlag.

Die Bildung von Eisteilchen in den Wolken ist eine der wesentlichen Voraussetzung für die Entwicklung des Niederschlags. Wegen ihrer komplexen chemischen und physikalischen Eigenschaften beeinflussen die Eisteilchen aber auch in vielfältiger Weise den Energiehaushalt der Atmosphäre und damit das Klima, die Ausbreitung von Sonnenstrahlung und die Verteilung von verschiedenen Spurenstoffen in der Atmosphäre. In dem ersten Förderzeitraum werden sich die Forschungsarbeiten auf die Entwicklung von neuen Messtechniken und numerischen Modellen konzentrieren, mit denen ein verbessertes Verständnis der Bildung, Verteilung und Wirkung von Eisteilchen erarbeitet werden kann. Die Forschungsarbeiten werden neue Ergebnisse liefern, die einerseits das grundsätzliche Verständnis der physikalisch-chemischen Prozesse in der Atmosphäre verbessern und andererseits auch die Zuverlässigkeit der Vorhersage der Häufigkeit und Intensität des Niederschlags erhöhen. Sie sind damit ein Beitrag zur Verbesserung der Wettervorhersage im Allgemeinen auch insbesondere der Vorhersage von extremen Wetterfolgen wie zum Beispiel Überschwemmungen.

Mit dem Sonderforschungsbereich intensivieren die beteiligten Forschungsinstitute ihre bereits 30-jährige, erfolgreiche Kooperation auf dem Gebiet der Atmosphärenforschung. Der Forschungsverbund ist darüber hinaus ein Beitrag zur organisatorischen Vernetzung der Geowissenschaftlichen Institute an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Rhein-Main-Region.