Neue Studie zur optimalen Therapie von Bluthochdruck

Mainzer Mediziner vergleichen verschiedene Medikamente gegen Bluthochdruck

08.11.2010

Die II. Medizinische Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz startet eine neue Studie zur Behandlung von Bluthochdruck. In der TEAMSTA protect I-Studie sollen zwei Medikamentenkombinationen miteinander verglichen werden. Die Ärzte wollen so herausfinden, welche Kombination zusätzlich zur Einstellung des Blutdrucks die Gefäßfunktion verbessert. Außerdem wird die Wirkung der Medikamente auf Gefäßverengungen und Plaquebildung in der Halsschlagader untersucht, die unter anderem das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.

Bluthochdruck hat sich zu einem echten Volksleiden entwickelt. Besonders in den Industrienationen ist ein erhöhter Blutdruck weit verbreitet. So leiden Schätzungen zufolge allein in Deutschland rund 20 Millionen Menschen an dieser Krankheit, viele von ihnen ohne es zu wissen, denn ein hoher Blutdruck macht sich lange Zeit nicht durch Beschwerden bemerkbar. Das Risiko steigt mit dem Alter, jedoch sind auch junge Menschen bereits betroffen. Hauptrisikofaktoren sind insbesondere bei jüngeren Menschen Übergewicht und Bewegungsmangel. Unbehandelt kann ein Bluthochdruck dramatische Folgen haben, etwa einen Herzinfarkt, Herzschwäche oder einen Schlaganfall auslösen. Wer seinen Lebensstil ändert, kann bereits viel zur Behandlung des Bluthochdrucks beitragen. Daneben ist jedoch meist die Einnahme blutdrucksenkender Medikamente notwendig. Diese senken im Allgemeinen nicht nur den Blutdruck, sondern haben eventuell auch Einfluss auf die Gefäßfunktion und schützen so vor den Folgen des Bluthochdrucks. "Der Einfluss auf die Gefäßfunktion ist besonders wichtig, da eine schlechte Gefäßfunktion mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle einhergeht", erklärt Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der II. Medizinischen Klinik.

Welche Medikamente gegen Bluthochdruck zusätzlich den günstigsten Einfluss auf die Gefäßfunktion haben, soll mithilfe der neuen Studie untersucht werden. Im Rahmen der Studie werden zwei Kombinationen von blutdrucksenkenden Medikamenten miteinander verglichen, die bereits zugelassen sind und sich bei der Behandlung von Bluthochdruck bewährt haben. "Insgesamt wollen wir 576 Teilnehmer in die Studie einschließen", erklärt Dr. Annika Jagodzinski, Studienärztin an der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz. "Dabei bietet die Studie die Möglichkeit, an zahlreichen Untersuchungen teilzunehmen wie etwa Herzultraschall, Halsschlagaderultraschall oder Lungenfunktionsprüfung. Insgesamt bekommen die Teilnehmer so einen ausführlichen Check-Up ihres Herz-Kreislauf-Systems."