Neue Kooperation zwischen der Landeshauptstadt Mainz und dem Collegium musicum Mainz

Kulturelle Veranstaltungen und Themen der Universität in der Landeshauptstadt sichtbar machen

04.07.2023

PRESSEMITTEILUNG DER LANDESHAUPTSTADT MAINZ

Bereits seit einigen Jahren arbeiten das Kulturdezernat der Landeshauptstadt Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) verstärkt zusammen, um kulturelle Veranstaltungen und Themen der Universität in die Stadt zu holen und damit auch außerhalb des Campus stärker sichtbar zu machen. Zu den präsentesten Aspekten dieser Zusammenarbeit zählen beispielsweise die Gutenberg-Stipendien, die seit 1946 vergeben werden und mit denen jedes Jahr Studierende für wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet werden, die sich mit der Landeshauptstadt, der Stadtgeschichte oder für Mainz relevanten Themen auseinandersetzen. Auch die Reihe "Sockelalarm!" zählt dazu , die von 2014 bis 2019 auf dem Jockel-Fuchs-Platz stattfand und dabei Studierenden der Kunsthochschule Mainz die Möglichkeit bot, den leeren Sockel von Hans Arps "Schlüssel des Stundenschlägers" mit eigenen künstlerischen Installationen temporär zu bespielen.

Vom Sommer 2023 an wird diese laufende Zusammenarbeit um eine neue Kooperation mit dem Collegium musicum Mainz unter dem Titel "UniMusik in der Stadt" erweitert. "Als das Collegium musicum uns angesprochen hat, um neue Kooperationsformate abzustimmen und den Campus und die Stadt noch ein Stück weiter zusammenrücken zu lassen, waren wir sofort begeistert", so Kulturdezernentin Marianne Grosse. "Wie schön, dass wir mit dem gemeinsamen, großen Konzert von UniChor und UniOrchester in der Rheingoldhalle nun den musikalischen Startschuss geben können."

Auch JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch begrüßt dieses neue Element der Zusammenarbeit und betont: "Unser Collegium musicum unter der Leitung des Mainzer Stadtmusikers Felix Koch mit seinen verschiedenen Ensembles bereichert seit Langem die Konzertlandschaft in der Landeshauptstadt Mainz sowie in der Region. Es verknüpft künstlerische, musikwissenschaftliche und pädagogische Aspekte mit professionellem Anspruch. Wir danken der Stadt und dem Kulturdezernat für ihre Unterstützung und freuen uns auf eine langjährige Kooperation, von der die Mainzer Bürgerinnen und Bürger sowie unser Collegium musicum und die Universität gleichermaßen profitieren.

"Die Ensembles des Collegium musicum der JGU zählen zu den größten Klangkörpern unserer Landeshauptstadt und bieten mit dem UniChor und UniOrchester Mainz, dem Gutenberg Kammerchor sowie den Gutenberg Solists über 250 Musizierenden eine musikalische Plattform. Jährlich erreichen wir in unseren Konzerten für alle Altersstufen, auf hohem musikalischen Niveau, an die 4.500 Zuhörerinnen und Zuhörer sowie mehr als 2.000 Kinder", berichtet Prof. Felix Koch, Direktor des Collegium musicum der JGU. "Wir danken der Landeshauptstadt Mainz, durch die Kooperation die Präsenz der Universitätsmusik in unserer Stadt zu stärken und lebendig zu halten."

Die neue Kooperation "UniMusik in der Stadt" umfasst derzeit vier unabhängige Säulen mit jeweils eigenen Veranstaltungsformaten:

UniMusik – Philharmonisch

Der UniChor Mainz und das UniOrchester Mainz sind mit mehr als 200 Musizierenden die beiden großen Ensembles der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In ihnen musizieren Studierende aller Fachrichtungen, Azubis, Berufstätige und Freunde der JGU gemeinsam in den Räumen des Collegium musicum. Unter der Leitung von Prof. Felix Koch sowie eines Teams von Dozierenden werden große (chor)sinfonische  Werke einstudiert und an renommierten Mainzer Konzertorten einem großen Publikum präsentiert. Die Ensembles gastieren regelmäßig in der Rhein-Main-Region und erhalten Konzerteinladungen in der Großregion, unter anderem nach Frankfurt, Wiesbaden, Kaiserslautern und Ludwigshafen. Zahlreiche CD-Livemitschnitte dokumentieren die Arbeit der beiden großen Ensembles.

UniMusik – Kammerchor

Der Gutenberg-Kammerchor ist der professionell musizierende Kammerchor der JGU. Der 2013 gegründete Chor arbeitet projektbezogen, die Besetzung ist flexibel und richtet sich nach den jeweiligen musikalisch-stilistischen Anforderungen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Barockorchester "Neumeyer Consort" konnte sich der Gutenberg-Kammerchor schon in kurzer Zeit im Bereich der historischen Aufführungspraxis über die Region hinaus einen Namen machen und erhielt zahlreiche Einladungen ins In- und internationale Ausland.

Er konzertierte mit internationalen Solisten und Gastdirigenten wie Andreas Scholl, Elisabeth Scholl, Andreas Karasiak, Klaus Mertens, Konrad Junghänel und Masaaki Suzuki. Durch die Kooperation mit mehreren CD-Labels sowie dem SWR konnten Bachs "Markuspassion" und "Himmelfahrtsoratorium" sowie Mozarts "Requiem" in speziellen neuen Fassungen für den internationalen Musikmarkt produziert werden. 2023 erscheint beim CD-Label Rondeau die Urfassung von Händels "Messiah" sowie eine Sonder-CD als Hörbuchfassung zur Entstehung des "Messiah" mit Schauspieler Mario Adorf als Sprecher.

UniMusik – Telemann Project

Das Telemann Project des Collegium musicum Mainz und des Forum Alte Musik Frankfurt widmet sich der weltweit ersten Wiederbelebung eines kompletten, großen Kantatenjahrgangs für Soli, Chor und Orchester von Georg Philipp Telemann. Der mit 72 Kantaten in autographen Abschriften des 18. Jahrhunderts erhaltene Frankfurter Jahrgang (1714/1715) wird durch eine musikpraktische Notenausgabe seitens des australischen Canberra Baroque-Verlags komplettiert, in Konzerten aufgeführt und als Weltersteinspielung auf CD produziert. Die Gutenberg Soloists wurden als 12-köpfiges professionelles Vokalensemble eigens für das Telemann-Project 2020 gegründet.

UniMusik – Education

Das musikpädagogische ColMusiKuss-Team stellt ein Programm von bis zu zehn Kinderliedern zusammen, das in einer Fortbildung für Grundschullehrende vier Monate mit Empfehlungen für das Einstudieren mit den Kindern vorgestellt wird. Bis zu 1.500 Kinder präsentieren vier Monate später bei einem großen Abschlussevent die erarbeiteten Lieder im Herzen der Stadt vor dem Mainzer Dom.