Modernisierung des Universitätscampus schreitet mit Einweihung des Neubaus Anthropologie weiter voran

Exzellent ausgestattete, moderne Laborflächen stärken Forschungsmöglichkeiten der Anthropologie / Neubau mit hoher Energieeffizienz

11.06.2013

Ausbau und Modernisierung des Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) schreiten weiter voran: Nach rund zweijähriger Bauzeit hat das Institut für Anthropologie seinen Neubau bezogen, in dem auf 1.650 Quadratmetern Labore, Besprechungs- und Seminarräume, ein PC-Pool sowie ein Mikroskopiersaal für die Universitätsmedizin Mainz untergebracht sind. Als Teil des Bauprogramms 2005-2015 der Landesregierung zählt dieser Neubau zu den umfassenden Maßnahmen, die zur Modernisierung des Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vorgesehen sind. Die Gesamtbaukosten in Höhe von 10 Millionen Euro trägt das Land Rheinland-Pfalz. Hinzu kommen weitere 762.000 Euro für die Ausstattung der Räume. "Mit dem Neubau sendet die Johannes Gutenberg-Universität Mainz gleich mehrere wichtige Signale: Hier entsteht eine hochmoderne Infrastruktur, die lebenswissenschaftliche Forschung am Puls der Zeit möglich macht. Mit der Einweihung des Neubaus Anthropologie geben wir dazu den Startschuss. Gleichzeitig geht an die jungen Frauen und Männer, die sich für ein Studium in Mainz entscheiden, das klare Zeichen: In Zeiten steigender Studierendenzahlen werden hier früh notwendige Maßnahmen ergriffen, um auch langfristig gute Studienbedingungen zu ermöglichen. Was hier entsteht, ist ein Campus für die Zukunft, mit Weitblick geplant. Dass das Land dazu seinen Beitrag leisten kann, freut mich sehr", so Wissenschaftsstaatssekretärin Vera Reiß.

Der Neubau des Instituts für Anthropologie ist ein kompakter, zweigeschossiger Baukörper in unmittelbarer Nachbarschaft zum Institut für Spezielle Botanik und zum Botanischen Garten. Studierende der M.Sc.-, B.Sc.- und B.Ed.-Studiengänge der Biologie und zwei Professuren mit den assoziierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und nicht-wissenschaftlichem Personal finden in dem Haus ihr neues universitäres Zuhause. "Der Neubau des Instituts für Anthropologie dient einerseits einer deutlichen Verbesserung der Studienbedingungen, worüber wir uns sehr freuen. Denn wir wollen unseren Studierenden mit einer optimalen Ausbildung eine hervorragende Basis zum Start ins Berufsleben bieten", erklärt Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "Gleichzeitig stärkt dieser Neubau mit seinen hochtechnischen Laborflächen die Forschungsmöglichkeiten im Bereich der Anthropologie, die bereits in den zurückliegenden Jahren immer wieder mit spektakulären Forschungsergebnissen internationale Beachtung gefunden hat."

Die Anthropologie gehört zu den drittmittelstarken Bereichen der Universität. Über den zurückliegenden Zehnjahreszeitraum wurden mit hohem EU- und Normalverfahrensanteil insgesamt 5,5 Millionen Euro eingeworben. Die Drittmitteleinwerbung zeigt eine beeindruckende Dynamik und dokumentiert den Erfolg der Strategie, klassische vergleichende Fragestellungen in der Anthropologie mit modernster experimenteller Herangehensweise zu bearbeiten.

Mainz zählt zu den wenigen Standorten in Deutschland, wo anthropologische Forschung noch auf breiter Ebene durchgeführt werden kann. "Die hochgradig innovative Ausrichtung der einzelnen Arbeitsgruppen macht in Verbindung mit der kontinuierlichen Bearbeitung klassisch anthropologischer Inhalte das Institut für Anthropologie der JGU zu einer Einrichtung, die national und international keinen Vergleich scheuen muss", erklärt der Dekan des Fachbereichs 10 – Biologie, Prof. Dr. Hans Zischler. "Mit dem Neubau sind die räumlichen Grundlagen gegeben, um diese Stellung konsequent auszubauen und die Position des Fachs Anthropologie in der Wissenschaftslandschaft in Zukunft weiter zu stärken."

Bei dem Neubau waren bis zu dessen Fertigstellung insgesamt 13 Architektur- und Ingenieurbüros sowie rund 70 mittelständische Baufirmen beschäftigt. Das gesamte Gebäude ist barrierefrei erschlossen. "Auch bei dieser Baumaßnahme haben wir besonderen Wert auf eine hohe Energieeffizienz gelegt. Der Neubau ist im Passivhausstandard konzipiert und wird lediglich 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter der beheizten Grundflächen an jährlicher Heizwärme benötigen. Zusätzlich unterstützen wir mit dem Betrieb einer Photovoltaikanlage die nachhaltige Gebäudenutzung", erklärt der Geschäftsführer des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), Holger Basten. So würden bei diesem Neubau die Vorgaben der Energiesparverordnung 2009, mittels Passivhausstandard und Photovoltaikanlage, um 30 Prozent unterschritten.

Gestärkt wird die universitäre Biologie zudem durch einen weiteren Neubau: Im Zusammenhang mit der Spende der Boehringer Ingelheim Stiftung für die Lebenswissenschaften in Höhe von 50 Millionen Euro werden Universität und Landesregierung ein neues Gebäude für moderne lebenswissenschaftliche Forschung errichten, in dem voraussichtlich ab 2018 wesentliche Teile des Fachbereichs Biologie untergebracht werden. "Damit schaffen wir adäquate Arbeitsmöglichkeiten für die in den nächsten Jahren in der Biologie neu zu berufenden Professorinnen und Professoren, die auf exzellent ausgestattete, moderne Laborflächen und wissenschaftliche Geräte angewiesen sind", so der Präsident.