Europäische Kommission fördert Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Partner in ihrer Umsetzung einer transnationalen Europäischen Universität mit rund 14,4 Millionen Euro / Start der zweiten Förderphase mit zwei neuen Partnern
28.10.2022
Im Sommer 2019 als Allianz aus sieben Partneruniversitäten gestartet, wird das europäische Hochschulnetzwerk FORTHEM ab dem 1. November 2022 mit nun insgesamt neun Partnern in Nord- und Süd-, West- und Osteuropa durch die Europäische Kommission gefördert – mit rund 14,4 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren. "Wir freuen uns über diese Anerkennung unseres großen Engagements für FORTHEM und danken der EU für die Unterstützung unserer Idee einer Europäischen Universität", so Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). "Wir haben mittlerweile Kooperationsstrukturen aufgebaut, über die wir Studierende und Lehrende, Forschende und Verwaltungspersonal unserer Universitäten miteinander ins Gespräch, in den Austausch bringen. Diese institutionelle transnationale Zusammenarbeit werden wir weiter stärken und auch öffnen für Interessierte aus Wirtschaft und Politik, Kunst und Kultur."
Das FORTHEM-Netzwerk fördert den europäischen Austausch zwischen mehr als 227.000 Studierenden, rund 2.300 Promovierenden, knapp 16.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und mehr als 14.000 Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern an der JGU, der Université de Bourgogne in Frankreich, der Jyväskylän yliopisto in Finnland, der Uniwersytet Opolski in Polen, der Università degli Studi di Palermo in Italien, der Latvijas Universitāte in Lettland und der Universitat de València in Spanien sowie der Universitetet i Agder in Norwegen und der Universitatea Lucian Blaga din Sibiu in Rumänien, die als neue Partner in der zweiten Förderphase hinzugekommen sind.
Fünf Missionen zur Stärkung des Europäischen Bildungsraums
Die Allianz war 2019 in der ersten Ausschreibungsrunde der European Universities Initiative als eines von 17 Hochschulnetzwerken ausgewählt worden mit der Aufgabe, den Europäischen Hochschulraum mit Visionen und Ideen neu zu denken, zu gestalten und mit Leben zu füllen. Gemäß dem strategischen Rahmen der Europäischen Kommission für den Europäischen Bildungsraum verfolgt FORTHEM auf seinem Weg der Transformation in eine Europäische Universität fünf Missionen:
- die Schaffung eines gemeinsamen Europäischen Campus
- die Förderung von Kompetenzen für das 21. Jahrhundert für Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- die Stärkung der Rahmenbedingungen für mehr Kooperation in Forschung, Innovation und Technologietransfer,
- die Einbindung der Regionen und Entwicklung von Möglichkeiten für soziale Innovation sowie
- die Fokussierung auf Ko-Kreation bei der Weiterentwicklung von transnationalen und interdisziplinären Arbeitsgruppen, an denen sowohl Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierende als auch externe Partner mitarbeiten.
"Ganz im Sinne des Austauschs war gerade die gesamte Leitung der norwegischen Universität Agder, einer unserer neuen FORTHEM-Partner, in Mainz zu Gast", berichtet Jolie. "Gemeinsam mit Rektorin Sunniva Whittaker und ihren Kolleginnen und Kollegen haben wir beispielsweise über die Etablierung eines International Classroom unter dem Motto 'Bringing Europe Home' gesprochen. Damit möchten wir allen Studierenden die Möglichkeit eröffnen, in einem europäischen und internationalen Umfeld zu studieren – digital, von der eigenen Heimatuniversität aus", so Jolie. "Außerdem ging es um den Ansatz der Ko-Kreation, der mit der Expertise aus Agder in den FORTHEM Labs stärker vorangetrieben werden kann. Wir wollen kreative Räume für Zusammenarbeit schaffen und fördern neue Kooperationen."
Über die europäische Hochschulallianz FORTHEM
FORTHEM ist eine von mittlerweile 44 europäischen Hochschulallianzen, mit denen die EU-Kommission bis 2025 einen europäischen Bildungsraum schaffen will, in dem Lernen, Studieren und Forschen über Ländergrenzen hinweg selbstverständlich ist. Die Idee dieser Europäischen Universitäten (European Universities) geht auf die Grundsatzrede "Initiative für Europa" des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron vom 26. September 2017 an der Pariser Universität Sorbonne zurück, in der er vorgeschlagen hatte, bis 2024 ein europäisches Universitätsnetzwerk aufzubauen.
Die FORTHEM-Allianz möchte ihre Mitglieder sowie Menschen in ganz Europa – über Sprachen, Grenzen und Disziplinen hinweg – zusammenbringen, um die europäische Idee mit Leben zu füllen, den Austausch auf Augenhöhe zu fördern und das Bekenntnis zu gemeinsamen demokratischen Werten zu manifestieren. Die Partneruniversitäten fördern die Studierenden- und Mitarbeitermobilität an ihren jeweiligen Hochschulen und bilden ihre Studierenden zu weltoffenen und verantwortungsvollen European bzw. Global Citizens aus, die Internationalität und Interkulturalität achten und wertschätzen und auf dieser Basis gemeinsam an Lösungen zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen arbeiten.
Das FORTHEM-Netzwerk ist stark regional vernetzt in jedem der Heimatländer der neun Partneruniversitäten, die ihrerseits teils bereits seit vielen Jahren miteinander kooperieren und zugleich offen sind für neue Formen der Kollaboration und des Austauschs – mit dem beständigen Ziel der Stärkung des multilateralen europäischen Netzwerks in seiner Innovationsfähigkeit und engen Verzahnung von Lernen und Lehren, Forschen und praktischer Anwendung.