Matthias Neubert wird Erwin Schrödinger Gastprofessor 2024

Auszeichnung für herausragende Beiträge auf dem Gebiet der theoretischen Elementarteilchenphysik mit einer Gastprofessur in Wien

13.12.2023

Prof. Dr. Matthias Neubert von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat in Anerkennung seiner herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der theoretischen Teilchenphysik die Erwin Schrödinger Gastprofessur 2024 der Universität Wien erhalten. Die Forschung von Matthias Neubert umfasst ein breites Themenspektrum der Teilchenphysik mit besonderem Schwerpunkt auf der Physik jenseits des Standardmodells und der Suche nach Teilchen der Dunklen Materie.

Im Laufe des Jahres 2024 wird Neubert für vier Wochen in der Arbeitsgruppe Teilchenphysik der Universität Wien zu Gast sein. Ein erster Besuch im Frühjahr wird seine Serie von vier Vorträgen als Erwin Schrödinger-Gastwissenschaftler eröffnen. Drei davon werden Fachvorträge im Rahmen des Teilchenphysikseminars der Fakultät für Physik sein. Bei der verbleibenden Vorlesung handelt es sich um einen Vortrag, der sich an die breite Öffentlichkeit richtet. Die Vortragsreihe wird vom "Verein zur Förderung der Theoretischen Physik in Österreich" organisiert und vom Kulturamt der Stadt Wien unterstützt. Während seines Besuchs wird Neubert eng mit seinen Kolleginnen und Kollegen in Österreich zusammenarbeiten und die Kooperation zwischen der JGU und der Universität Wien weiter vertiefen.

Die Erwin Schrödinger Gastprofessur wird von der Kulturabteilung der Stadt Wien gefördert. Ihr Ziel ist der kulturelle Austausch in Verbindung mit wissenschaftlicher Forschung und Interaktion. Die Erwin Schrödinger Gastprofessur hat eine lange Tradition, geht auf Walter Thirring in den 1970er-Jahren zurück und wurde bereits mehr als 50-mal an herausragende Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiet der Teilchenphysik vergeben. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern zählen unter anderem der Nobelpreisträger Frank Wilczek und Pioniere der theoretischen Physik wie Sid Drell, Victor Weisskopf, James Bjorken, Roman Jackiw, Julius Wess und Michael Peskin.

Matthias Neubert studierte Physik in Siegen und Heidelberg, wo er 1990 auch promovierte. Nach einem Forschungsaufenthalt an der Stanford University in den USA wechselte er 1993 als "Staff Scientist" an das Europäische Forschungszentrum CERN nahe Genf. 1999 folgte er einem Ruf an die renommierte Cornell University, USA, wo er noch heute als Adjunct Professor tätig ist. Seit 2006 hat er die Professur für Theoretische Hochenergiephysik an der JGU inne. Seit 2012 ist er zudem Sprecher des Exzellenzclusters PRISMA und des Folgeclusters PRISMA+ sowie Direktor des Mainzer Instituts für Theoretische Physik (MITP). Seinen ersten ERC Advanced Grant erhielt Neubert im Jahr 2011. Er ist einer der meistzitierten theoretischen Physiker Deutschlands. Seine Forschungsergebnisse sind in über 250 Publikationen und Übersichtsartikeln erschienen. Neubert ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Einem Mainzer Publikum ist er auch als Veranstalter der populären Vortragsreihe "Physik im Theater" bekannt, in der aktuelle Ergebnisse aus der physikalischen Grundlagenforschung einer breiten Öffentlichkeit nahegebracht werden.